Kategorie Ortsverband Buttenwiesen

Bericht zur Jahreshauptversammlung 2024

Überreichung von Urkunden, Ehrennadeln und Präsente
Vordere Reihe von links: Rupert Kraus, Christian Blessing, Kreisvorsitzender Georg Böck, Hintere Reihe: Bürgermeister Hans Kaltner, verdeckt Michael Hahn, Johanna Reiter, Geschäftsführer Martin Jonietz, Josef Engelhart, Gaudentius Rathgeber, Karin Hurler-Hietmann, Reinhard Malisius, Walburga Kaltner, Pfarrer Mathias Kotonski © VdK Ortsverband Buttenwiesen

Erinnerungskultur für Ötzi den Mann im Eis und deren Finder bei der VdK Jahresversammlung

Mit dem VdK – Banner und dem blauen Tischschmuck war im Feststadl Lagoi alle Zeichen auf die Jahresversammlung Ortverbands Buttenwiesen gerichtet.

 „Seid alle herzlich willkommen“, eröffnete die Vorsitzende Johanna Reiter die Versammlung. Wir freuen uns besonders über den Besuch vom ehemaligen Vorstand Christian Blessing, den VdK Kreisgeschäftsführer Martin Joniezt, Kreisvorsitzenden Georg Böck als Vertreter des VdK Dillingen/Wertingen und Pfarrer Mathias Kotonski, Bürgermeister Hans Kaltner und Seniorenbeauftragten Walter Schwenk als Bindeglieder des öffentlichen Lebens vor Ort.

Ein herzliches Willkommen galt Herrn Simon aus Lauingen, denn ein Vortrag über Ötzi „den Mann im Eis“ stand auf dem Programm.

Mit einer brennenden Kerze erinnerte die Vorsitzende an die Verstorbenen des Ortsverbands.

Sie ging in ihrem Bericht auf die Aktivitäten von 2023 ein. Das obligatorische Kaffeekränzchen am Rußigen Freitag erfreut sich immer größerer Beliebtheit im unteren Zusamtal. Die Laienspieler suchen jetzt schon für 2025 humorvolle Sketche aus, erwähnt J. Reiter mit Begeisterung.

Drei Vorstandschaftsmitglieder nahmen an der jährlichen Kreisversammlung teil. Auch beim Volkstrauertag der Gemeinde nimmt selbstverständlich der OV mit einer Abordnung teil. Ebenso waren Mitglieder im Herbst bei der Haussammlung „Helft Wunden heilen“ im Gemeindegebiet unterwegs. J.Reiter bedankte sich aufrichtig bei allen Sammlern und Spender und sprach die Bitte aus, auch in diesem Jahr die Türen wieder zu öffnen. Kassier Reinhard Malisius und Schriftführerin Wally Kaltner verlasen die in der Tagungsordnung vorgesehenen Protokolle.

Bürgermeister Kaltner vollzog die Entlastung des Führungsgremiums. In seinem Grußwort betonte er die Wichtigkeit des Ehrenamts. Während der Hochwasserkatastrophe hat man gesehen, was viele Leute Herausragendes leisteten. Dadurch konnte Schlimmeres bei der Bevölkerung und im gesamte Gemeindegebiet verhindert werden. Großen Dank sprach der Bürgermeister an Alle die im Ehrenamt – Tätigen aus.  Auch Martin Jonietz schloss sich den guten Worten an und erklärte sein Arbeitsfeld in der Geschäftsstelle Lauingen. Die unterschiedlichen Bereichen  und mit welchen Mitarbeitern man es bei einem Termin zu tun hat.

Die Besucher folgten dem Vortrag über Ötzi „der Mann im Eis“, von Jörg Simon voller Aufmerksamkeit. Er ist Sohn des Finderehepaars Erika und Helmut Simon aus Nürnberg, welche die Gletschermumie im September 1991 in den Ötztaler Alpen/Südtirol fanden. J.Simon ist es ein Anliegen, das außergewöhnliche Erlebnis von der Perspektive der Eltern zu schildern. Besonders die Bedeutung und die Auswirkungen von dem einmaligen Fund. Seine Motivation ist es, die Anerkennung an seine Eltern in den Vorträgen wach zu halten, sagt Simon.

In einer Bildpräsentation kann der Zuhörer die Urlaubstage und die hochalpinen Wanderungen gut nachvollziehen. Dass Helmut Simon oft die geplante Route verließ, Gletscherspalten ausweichen musste und am 19. September 1991 an einer Mulde auf den einzigartigen Fund gestoßen ist.

Es war ein braunes, aus dem Gletschereis ragendes „Etwas“, was sie bei genauer Betrachtung als eine Leiche herausstellte. Es wird wohl ein vermisster Bergsteiger von vielen Jahrzehnten sei, mutmaßten die Simons. Welcher durch den heißen Sommer und die klimatischen Veränderungen im Gebirge zum Vorschein kam.   Der Vater machte trotz Mutters Mahnung, dass man Tode nicht fotografiert eine Aufnahme. Dieses Bild wurde zum Bild des Jahres bei den Zeitungen, berichtet der Sohn bei dem Vortrag. Von den Erlebnissen erzählte das Paar dem Wirt auf der Simulaunhütte. Das Ehepaar Simon beendete seinen Urlaub und schenkte dem Fund keine weitere Bedeutung. Erst Tage später kam durch Zufall der bekannte Bergsteiger Messner zu Simulaunhütte und hörten von dem Fund und stieg mit seinem Begleiter auf. Messner erkannte das es hier um eine Sensation handeln könnte, weil weitere Fundstücke von Fellresten, Werkzeugen bei der Mumie entdeckt wurden. Erst am 23. September war die offizielle Bergung und mit einem Helikopter. Der Leichnam wurde nach Innsbruck ins gerichtsmedizinische Institut gebracht. Die Presse schreibt damals: Der Fund ist eine archäologische Sensation. Das Ehepaar Simon waren die Finder. Nun ging es um Grenzfragen, Italien oder Österreich? Oben am Berg entscheidet die Wasserscheide den Grenzverlauf. Ötzi wurde Italiener und seid her rollt die Vermarktungsbranche von Ötzi. Die Anerkennung, als die Finder von Ötzi erhielten Erika und Helmut Simon spät. Ein kleines Schild bei Ötzi im Museum in Bozen erinnert an seine Eltern, sagt der Sohn.

 Wie zufällig und einfach Ötzi unterhalb der Finalspitze in das Leben der Simons und in die Weltgeschichte eingetreten ist sensationell. Seither beschäftigen sich Wissenschaftler und Geschichtsforscher mit der 5000 Jahre ältesten bekannten natürlichen menschlichen Gletschermumie der Welt.

 An diesem Nachmittag war Ötzi und dessen Finder den Gästen der VdK Jahresversammlung sehr nahe.  Mit einem Dankschön und viel Applaus wurde Jörg Simon verabschiedet.