Kategorie Kreisverband Tirschenreuth-Kemnath

Kreistagung VdK Kreisverband Tirschenreuth-Kemnath

Nicolas Graßy, Referent für Sozialpolitik beim VdK Bayern e.V.
Nicolas Graßy, Referent für Sozialpolitik beim VdK Bayern e.V. © VdK KV Tirschenreuth-Kemnath, Thomas Döhler

Zu seiner alljährlichen Kreistagung hatte der VdK Kreisverband Tirschenreuth-Kemnath in diesem Jahr vom VdK Bayern den Referenten für Sozialpolitik, Nicolas Graßy, in Thumsenreuth begrüßen dürfen.

Graßy ging dabei auf die Arbeit des Verbandes ein, die sich in der Öffentlichkeit in Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen und Diskussionsforen, wie neulich einem zur Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft, wiederfindet. Auf dem Landesverbandstag 2023 wurden von den Delegierten die Weichen für die Arbeit des VdK Bayern in Form der „Sozialpolitischen Erklärung“ gestellt. Niederschlag fand darin unter anderem auch die Forderung des Kreisverband Kitzingen, dass Arztpraxen in Bayern barrierefrei erreichbar sein müssen. Graßy machte somit deutlich, dass die Themen der Kreisverbände so auch in die Landespolitik getragen werden können und ermutigte dazu, entsprechende Anträge an den Landesverband zu übergeben.

Im Koalitionsvertrag der aktuellen bayerischen Staatsregierung finden sich zwei zentrale Forderungen des VdK wieder, zum einen die Einrichtung einer Fachstelle für Barrierefreiheit in Bayern und des Weiteren soll es die Einführung eines Gehörlosengeldes geben.

Die Rente bleibt aber eines der Themen, welches am häufigsten die Arbeit des VdK berührt, sei es die Diskussion um das Renteneintrittsalter, die Erhöhung, der fehlende Inflationsausgleich oder die Altersarmut unter Rentnerinnen, von der in Bayern jede vierte Frau ab 65 Jahren bedroht ist. Auch das Rentenniveau ist ein Dauerbrenner, fordert der VdK hier doch eine Quote von 53 %, statt der derzeitigen 48 %. Eine weitere Hauptforderung des VdK sei „Eine Rente für Alle“ – also ein Rentensystem wie in Österreich, in der alle Einkommensarten vom Angestellten, die Beamten bis zu den Selbständigen einzahlen.

Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Pflege waren auch ein Thema, welches angesprochen worden ist. Abschließend machte Graßy deutlich, dass es im reichen Deutschland eine schwierige soziale Lage gibt. Indem der VdK seinen Mitgliedern hilft, zu ihrem Recht zu kommen, ist unser Verband auch eine Stütze für den sozialen Frieden.

Vor dem Referat von Nicolas Graßy hatten Kreisvorsitzender Georg Brand und Kreisgeschäftsführer Thomas Döhler auf die Arbeit des Jahres 2023 zurückgeblickt. Die Mitgliederzahl ist wiederholt gestiegen. So waren am Ende des Jahres 6.314 Bürgerinnen und Bürger im Kreisverband Mitglied. Dies entspricht einer Quote von 8,75 % der Landkreisbevölkerung. In fast 6.000 Beratungsgesprächen, in Präsenz oder telefonisch, wurden mit den Mitgliedern Beratungsgespräche rund um die vom VdK vertretenen Rechtsbereiche geführt.

In ihren Grußworten hatten sowohl Landrat Roland Grillmeier als auch Krummennaabs Bürgermeisterin Marion Höcht den Einsatz des VdK für die Bürgerinnen und Bürgern betont. Landrat Grillmeier ging weiterhin auf die steigenden Ausgaben im Bereich der Grundsicherung ein. Ein Thema, welches nicht nur ihn beschäftigt, ist die Sicherung der Rente bei einer steigenden Zahl an Rentnern und gleichzeitig sinkender Zahl an Beitragszahlern. Ein wichtiges Thema ist auch barrierefreier Wohnraum – hier werden in den nächsten Jahren rund 2.500 Wohnungen im Landkreis Tirschenreuth benötigt. Bürgermeisterin Höcht ging auf die steigende Bürokratie ein, bei welcher der VdK Unterstützung und Hilfe bietet.

Stellvertretender Kreisvorsitzender Reinhard Schön, welcher auch Behindertenbeauftragter des Landkreises ist, machte in einem Statement deutlich, dass nach seiner Meinung Barrierefreiheit beim Bauen den gleichen Stellenwert wie der Brandschutz haben müsste – als Beauftragter dürfen er und seine Mitstreiter zwar ein Statement abgeben, wenn dieses aber nicht berücksichtigt wird, spielt dies im weiteren Bauverfahren keine Rolle. Hier würde er sich eine Änderung der Gesetzeslage wünschen.

Zum Abschluss der Kreistagung überreichte Kreisvorsitzender Georg Brand an Nicolas Graßy als kleines Dankeschön eine Auswahl von Oberpfälzer Zoigl. Bevor Brand die Tagung beendete, verwies er darauf, dass der Kreisverband im Herbst zu einer Tagung rund um das Thema Pflege die Ortsverbände einladen möchte.