Sepp Zellner feierte seinen 101. Geburtstag

Inzeller hat Humor nicht verloren – Zweiter Bürgermeister und VdK-Ortsvorsitzende gratulierten
Auch in hohem Alter hat Sepp Zellner seinen Humor nicht verloren. »Ehe man sich versieht, ist man über 100 Jahre alt«, diesen Satz sagte Josef Zellner immer wieder an seinem 101. Geburtstag. Zu den Gratulanten zählten unter anderem zweiter Bürgermeister Christoph Treiner und VdK-Ortsvorsitzende Sabine Saurler.
Zellner ist nach wie vor ein positiver Mensch. Es wurde viel gelacht beim Besuch der beiden Gratulanten und der Übergabe der Geschenke. Der Jubilar erzählte aus seinem Leben. Gleich zu Beginn kam er zu seinem Lieblingsthema: dem Bergsteigen. Viele Jahre war er unter anderem als Bergführer tätig. Wie oft er auf dem Gamskogel war? »160 Mal bestimmt«, antwortete der ehemalige Polizist. Er erzählte von den Dolomiten und selbst im Himalaya war er schon.
Das Licht der Welt erblickte Sepp Zellner in Bad Reichenhall. Da seine Eltern früh verstorben sind, kam er in ein Erziehungsheim nach Piding, in dem er seine Schulzeit verbrachte. Anschließend begann er eine Lehre als Sattler und Tapezierer in Dachau. Nach der abgeschlossenen Lehrewurde Sepp Zellner zur Truppe ins Gebirgsjäger-Regiment 98 nach Mittenwald eingezogen. Im Krieg musste er in den Kaukasus. Nach einer Verletzung wurde er mit dem Lazarettzug nach Graz gebracht und verbrachte ein Jahr zur Erholung in der Klosterschule bei den Mallersdorfer Schwestern. Nach Kriegsende ließ Zellner sich beim Alpenverein zum Bergführer ausbilden. Neben einigen »Alleingängen« durch die Watzmann-Ostwand führte er unter anderem eine Seniorengruppe für das ZDF auf die Marmolata. Er erzählte noch von vielen anderen Touren und den vielen Bekanntschaften, die er dabei gemacht hat.
Dann fand Zellner wieder den Weg zurück nach Bad Reichenhall, wo er unter seinem Spitznamen »Wurzei« bekannt war. Viele abwechslungsreiche Aufgaben warteten auf ihn: Zunächst war er beim Bauunternehmen Held & Francke mitverantwortlich für den Bau der Umgehungsstraße und danach beim Bau der Traunsteiner Hütte. Besonders gefallen hat ihm auch seine anschließende Tätigkeit bei der Märchenbühne Schwartz als Kulissenaufsteller. Später hatte Zellner davon gehört, dass die Münchner Polizei Leute braucht und meldete sich zur Aufnahmeprüfung – die er auch bestand. Nach der abgeschlossenen Ausbildung wurde er ins dritte Polizeirevier nach Schwabing versetzt. Die letzten sieben Jahre seines Berufslebens verbrachte er bei der Polizei in Ruhpolding.
Außerdem ist Zellner Gründungsmitglied bei den Inzeller Gebirgsschützen. Durch seine guten Kontakte nach München hatte er Zugang zum Archiv und daher hat er nicht nur viele Berichte, sondern auch die Chronik der Gebirgsschützen geschrieben.
»Mir fehlt nichts und eigentlich bin ich gesund«, beteuert er. »Ich bin nur 'bewegungsgestört' und kann nicht mehr so schnell, wie ich will«.
Doch auch mit zwei künstlichen Hüften ist er noch flexibel und dreht mit seinem Rollator regelmäßig seine Runden in Inzell. hw