Kategorie Kreisverband Dingolfing-Landau

Umgang mit chronischen Schmerzen beim VdK Kreisverband Dingolfing- Landau

KV Dingolfing-Landau
v. l. Kreisgeschäftsführer Moritz Meier, Physiotherapeut Josef Plenk, Dr. Thomas Urlbauer, Kreisvorsitzende Anna Becker und ihr Stellvertreter Christian Lagleder © Becker

 Landau/Dingolfing: Ins Gasthaus Apfelbeck nach Mamming waren zahlreiche Interessierte auf Initiative des VdK Kreisverbandes Dingolfing- Landau gekommen, um dem Vortrag "Umgang mit chronischen Schmerzen" beizuwohnen.

Referenten waren der leitende Arzt der Schmerztherapie am Donau-Isar-Klinikum, Dr. Thomas Urlbauer, sowie der Physotherapeut Josef Plenk.

Die Kreisvorsitzende Anna Becker begrüsste, stellte die beiden Referenten vor und freute sich über den Besuch von über 200 Mitgliedern.

Auch Kreisgeschäftsführer Moritz Meier stellte sich den Anwesenden kurz vor.

Etwa 12 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter anhaltenden chronischen Schmerzen. Jedoch werden nur rund zehn Prozent davon einem Spezialisten vorgestellt. Eine unzureichende Schmerztherapie bei akuten Schmerzen könne die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Von chronischen Schmerzen Betroffene berichten auch von zunehmenden körperlichen Einschränkungen im Alltag durch depressive Stimmung, Angst, Schlafstörungen und verminderter Konzentration. Langanhaltende Schmerzen führen häufig auch zu einem enormen Schmerzmittelverbrauch, welche sich auf Magen, Darm und Nieren auswirken kann.

Die Schmerztherapie in Landau besteht seit 2015 und die Patienten werden in den Bereichen der Akutschmerztherapie und multimodale Schmerztherapien stationär und teilstationär behandelt. Dr. Urlbauer verwies auf die MVZ-Sprechstunden, die oft der erste Schritt in diesem Bereich sind. Multimodal stehe dafür, dass neben der medekamentösen Therapie die Entwicklung eines bio-psychosozialen Schmerzverständnisses beim Patienten wichtig sei, um zum Erfolg zu kommen. Das Therapiekonzept baue dabei auf Teamarbeit aller Beteiligten.

Schmerzbewältigungstrategien und regelmäßige körperliche Aktivität führen aus dem Teufelskreis der chronischen Schmerzerkrankung heraus und eröffnen wieder mehr Lebensqualität.

Der Fachmann ging auf die Hauptkrankheitsbilder, die Schmerzerfassung, die Arten des Schmerzes und vor allem deren Behandlungsmöglichkeiten ein. Ein Expertenteam aus Schmerztherapeuten, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten und Pflegekräften arbeiten hierzu gemeinsam im Team um für jeden Patienten ein spezielles Konzept zu entwickeln, um das individuelle Schmerzempfinden zu verändern. Eine hudertprozentige Schmerzlinderung dürfe bei chronischen Schmerzen nicht erwartet werden, vielmehr sei ein Rückgang zwischen 30 bis 50 Prozent, sowie Verbesserung der Schlaf- und Lebensqualität, Erhalt der sozialen Aktivität und der Arbeitsfähigkeit als realistische Therapieziele einzuschätzen.

Bewegung ist so wichtig wie ein Medikament, könne jedoch dieses nicht ersetzen, so begann Physiotherapeut Josef Plenk seine Ausführungen.

Wichtig sei, dass die Patienten lernen, Strategien zur Schmerzbewältigung sowie Eigeninitiative zu entwickeln um einen anhaltenden Therapieerfolg, auch nach dem Krankenhausbesuch, anzustreben. Ziel sei es, das Leben nicht länger von den Schmerzen beherrschen zu lassen, sondern das Gefühl von Selbstwirksamkeit erfahren zu können. Bettruhe macht es nicht immer besser, statt dessen gilt es, Stress abzubauen, den Aufbau und Erhalt der Muskulatur zu fördern und Verbesserungen im Bereich der Körperhaltung, Koordination und Gleichgewicht herbeizuführen. Und natürlich brauche es "neue Spuren", die positiv stimmen, wie Kraftquellen, wertvolle Menschen, Freunde, Tiere, Glaube und eben Sport und Bewegung.

Der Kreisgeschäftsführer Moritz Meier, sowie die Kreisvorsitzende Anna Becker bedankten sich mit einem Präsent bei den beiden Referenten. Viele Anwesende nutzten die Zusammenkunft um Fragen an die beiden Fachmänner zu stellen. (Foto: Becker)