VdK-Chefin Verena Bentele beim Herbstfest in Mamming
Landau/Dingolfing. (be) 400 Besucher zählte auch heuer wieder das alljährliche Herbstfest des VdK-Kreisverbandes Dingolfing-Landau. Diesmal konnte die Kreisvorsitzende Anna Becker keine Geringere als die Präsidentin des VdK Deutschland und Vorsitzende des Sozialverbandes in Bayern, Verena Bentele, im Apfelbeck-Saal in Mamming begrüßen. Eingangs durfte sie sich in das Goldene Buch der Gemeinde Mamming eintragen. Gekommen waren auch Landrat Werner Bumeder, sowie die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden. Für musikalische Unterhaltung der Gäste sorgten Tom und Basti.
Verena Bentele fand klare Worte zu den Anliegen, Sorgen und Nöten der Bevölkerung. Dabei ging sie auf die Themenschwerpunkte ein, die am Herzen brennen und hatte mit einer guten Portion Humor die Gäste trotz ernster Themen auf ihrer Seite. Sie sei stolz, dass der Sozialverband weiterhin steigende Mitgliederzahlen vermelden kann, dank der engagierten Ehrenamtlichen. Gerade auch die Feste und Veranstaltungen, die durchgeführt werden, sind ein fester Bestandteil der VdK-Arbeit. Doch neben der Freude über das Wachstum beim VdK gebe es auch eine Kehrseite. Immer mehr Menschen müssen Hilfe in Anspruch nehmen, der Bedarf an Sozialrechtsberatungen steige. Sie erinnerte in ihrer Rede an die Änderung im Grundgesetz vor 30 Jahren: "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden." Außerdem sei darin die Gleichstellung von Mann und Frau verankert.
Der Sozialverband weist eine starke Frauenquote auf und will natürlich Frauenthemen aufgreifen. Jede vierte Frau in Bayern ist im Alter von Armut betroffen, da sie aus verschiedenen Gründen weniger Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Hier appelierte Bentele an die Regierung, dass offene Themen umgesetzt werden. Unter anderem nannte sie die Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige. Diese Arbeit müsse mehr in den Fokus gerückt werden und damit einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung der Altersarmut erreichen. Grosses Thema war auch das Rentenpaket II. "Es ist zwar ein erster Schritt erreicht, der aber dem VdK nicht reicht", so Verena Bentele. Es bestehe noch erheblicher Handlungsbedarf. Es darf keine heimliche Verschiebung des Arbeitslebens nach hinten geben.
Kritisch äußerte sich Verena Bentele über den Rechtsextremismus, der immer mehr zunimmt. Der VdK grenzt sich klar davon ab. Weitere Punkte ihrer Rede waren die Krankenhausplanung und -versorgung, sowie die medizinische Versorgung. Hier sei vor allem die kommunale Ebene gefordert.
Landrat Werner Bumeder, selbst treues Mitglied beim VdK, ging auf die Vorbildfunktion von Verena Bentele ein. "Sie spricht die Themen an, die die Gesellschaft bewegen und die man gelöst haben will!" Er griff auch die Krankenhauspolitik auf, die vorsieht, dass es im Landkreis kein Krankenhaus mehr geben soll. Laut dem Gesundheitsminister würden in Niederbayern vier Krankenhäuser ausreichen, nämlich in Straubing, Deggendorf, Passau und Landshut. "Wir werden nicht aufgeben, wir brauchen unsere Krankenhäuser und wir lassen nicht locker", betonte er. Mammings Bürgermeisterin Irmgard Eberl spach stellvertretend für alle anwesenden Bürgermeister von der wertvollen Arbeit der VdK-Ortsverbände.
Kreisgeschäftsführer Moritz Meier berichtete, dass bald jeder zehnte Niederbayer Mitglied beim VdK ist. Im Kreisverband Dingolfing-Landau gehe man auf die Mitgliederzahl von 8.500 hin. Dank der vielen Kräfte, die für die drei Säulen des VdK tätig sind, nämlich für die Sozialpoltik, die Rechtsberatung und die ehrenamtliche Arbeit, wäre dies nicht zu stemmen.
Schließlich gehörte die Bühne Tom und Basti, die mit deftigen und kurzweiligen Sprüchen und ihren Musikstücken für die Unterhaltung der Gäste sorgten. (Fotos: Becker)