Kategorie Kreisverband Hof

VdK fordert zügige Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit in Hof

Eine Absenkung hilft!
Zuviel für einen Rollstuhl © VdK Hof-Neuhof

Hof/Neuhof. Noch immer stellen zu hohe Bordsteinkanten im Stadtgebiet eine erhebliche Hürde für viele Bürgerinnen und Bürger dar. Besonders betroffen ist zum Beispiel der Bereich der Ernst-Reuter-Straße, auf Höhe des Mittelstreifens bei der Konradskirche. „Ich habe dieses Problem schon mehrfach bei Bürgerversammlungen angesprochen“, berichtet Christine Feiler, Vorsitzende des VdK-Ortsverbands Neuhof. „Es wurde zugesagt, dass die Bordsteine im Zuge einer geplanten Generalsanierung abgesenkt werden sollen. Doch diese Sanierung ist meiner Kenntnis nach noch nicht terminiert – es könnte also noch Jahre dauern. Die Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, haben aber oft keine Zeit, so lange zu warten.“

Für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer würde eine Absenkung der Bordsteine eine erhebliche Erleichterung bedeuten. Doch auch Menschen mit Kinderwagen, Rollatoren oder Fahrrädern würden davon profitieren - besonders in diesem Bereich in unmittelbarer Nähe zu Kirche,  Kindergarten und Geschäften für den täglichen Bedarf. Die Höhe der Bordsteinkanten beträgt an einigen Stellen 6,5 Zentimeter und mehr – zu hoch, um sie ohne Hilfe oder Kraftaufwand zu überwinden. „Mit einfachen Mitteln könnten diese Bordsteinkanten abgeschrägt werden. Das würde vielen schon mal helfen“, betont Feiler.

„Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern eine Voraussetzung für gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, erklärt Bert Horn, Kreisvorsitzender des VdK. „Sie ist ein Menschenrecht, festgeschrieben in § 4 des Behindertengleichstellungsgesetzes (BGG).“ Bereits vor einiger Zeit hat Heidi Spörl, die als Behindertenbeauftragte des VdK tätig ist, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Verbandes eine To-do-Liste zur Barrierefreiheit für die Stadt Hof erarbeitet. Darin sind konkrete Vorschläge für Verbesserungen im öffentlichen Raum enthalten – unter anderem abgesenkte Bordsteine, taktile Leitsysteme und barrierefreie Übergänge. In einer gemeinsamen Stellungnahme erklären Bert Horn, Heidi Spörl und Christine Feiler: „Uns vom VdK ist bewusst, dass nicht alle Mängel, die in der Stadt Hof im Bereich der Barrierefreiheit bestehen, von heute auf morgen abgeschafft werden können. Aber wir würden uns von der Stadt Hof wünschen, dass – gerade im Hinblick auf die Tatsache, dass aufgrund von Krankheit oder Unfällen jederzeit alle von uns auf eine barrierefreie Umwelt angewiesen sein können – die gravierenden Barrieren, auf die wir bei unserem Treffen mit Vertretern der Stadt Hof im Juli 2023 aufmerksam gemacht haben, schrittweise behoben werden.“

Die Initiative des VdK erhält mittlerweile auch Unterstützung von anderen Akteuren. So hat sich der Seniorenrat der Stadt Hof dem Anliegen angeschlossen und befürwortet die schrittweise Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Der Seniorenrat betont ebenfalls, dass Barrierefreiheit ein zentraler Bestandteil einer lebenswerten und inklusiven Stadt sei.

Der VdK erinnert die Verantwortlichen daran, dass Barrierefreiheit alle betrifft – heute oder morgen. „Es darf nicht sein, dass Barrierefreiheit auf die lange Bank geschoben wird“, sagt Christine Feiler. „Barrieren müssen Stück für Stück abgebaut werden – für eine Stadt, die für alle da ist.“