Kategorie Kreisverband Traunstein

VdK Grabenstätt begeht sein 75-jähriges Bestehen

Sehr gut besucht war die Jubiläumsveranstaltung „75 Jahre VdK-Ortsverband Grabenstätt“. Der langjährige 1. Vorsitzende Rudi Göbel freute sich über die vielen Gäste und hob in seiner Rede die vielen ehrenamtlichen Helfer und Kümmerer vor Ort hervor, die sich seit der Gründung im Jahr 1949 den Sorgen und Nöten der Menschen angenommen hätten.
Sehr gut besucht war die Jubiläumsveranstaltung „75 Jahre VdK-Ortsverband Grabenstätt“. Der langjährige 1. Vorsitzende Rudi Göbel freute sich über die vielen Gäste und hob in seiner Rede die vielen ehrenamtlichen Helfer und Kümmerer vor Ort hervor, die sich seit der Gründung im Jahr 1949 den Sorgen und Nöten der Menschen angenommen hätten. © Markus Müller

Im Vordergrund stand das Zurückblicken und Danke-Sagen an alle „Kümmerer“ seit der Gründung 1949 – Grabenstätter Ortsvereine gratulieren gemeinsam zum Jubiläum

Grabenstätt. Sein 75. Gründungsjubiläum hat der VdK Grabenstätt mit rund 150 geladenen Gästen in der Turn- und Mehrweckhalle Grabenstätt gefeiert. Neben Vertretern der VdK-Kreisvorstandschaft und der benachbarten VdK-Ortsverbände Erlstätt, Chieming, Bergen-Vachendorf und Übersee hatten sich auch viele Mitglieder der anderen Grabenstätter Ortsvereine eingefunden, um gemeinsam ein paar gesellige Stunden zu verbringen. Im Vordergrund stand ganz bewusst nicht das Feiern, sondern das Zurückblicken und Danke-Sagen an all jene, die sich über Jahrzehnte im Ort für sozial benachteiligte und unverschuldet in Not geratene Mitbürger eingesetzt haben. Sie alle hätten es verstanden, „aus dem Ich ein Wir zu machen“ und Solidarität und Mitmenschlichkeit mit Leben zu erfüllen, so Pater Vasile Dior in seinem Grußwort. Unsere Gesellschaft habe auch zukünftig nur eine Chance, wenn man gemeinsam an Prinzipien und Werten festhalte, so der Pfarrer vor dem Totengedenken.

Der langjährige Ortsvorsitzende Rudi Göbel, der auch viele Jahre die Geschicke des VdK-Kreisverbandes Traunstein gelenkt hatte, blickte in seiner Rede zunächst auf die Nachkriegszeit zurück, als die Not groß war, es keine geordneten Strukturen gab und Kümmerer gefragt waren, die sich für hilfsbedürftige Bürger engagierten. „Selbsthilfe und gegenseitige Hilfe half zu überleben und unsere Heimat wieder aufzubauen“, erinnerte Göbel. In Grabenstätt hätten sich die Gründungsmitglieder Clemens Ambs, Anton Art, Martin Bernauer, Anton Geisreiter, Ferdinand Hartmann, Katharina Hein, Heinz Hentze, Josef Mauk, Andreas Meisinger, Wilhelm Nothaft, Richard Rother, Dr. Otto Schwend, Max Wimmer und Konrad Wührl 1949 zusammengetan, um den VdK-Ortsverband aus der Taufe zu heben. Erst viel später sei der VdK-Slogan „Zukunft braucht Menschlichkeit“ geboren worden, dabei hätte der Begriff schon das damalige Gründungsmotto sein können, so Göbel. Ihm zufolge habe sich der VdK über die Jahrzehnte „zu einem universellen Sozialverband entwickelt“, zum größten Sozialverband Deutschlands. Da die Not heutzutage anders aussehe als zur Gründerzeit, komme nun der Rechtsberatung in den Sozialgesetzen eine besondere Bedeutung zu. „Unsere hauptamtlichen Mitarbeiter in unserer Kreisgeschäftsstelle in Traunstein sorgen dafür, dass der Bürger auch seine Rechte und zustehenden Leistungen erhält“, bedankte sich Göbel beim Traunsteiner VdK-Kreisgeschäftsführer Bernhard Oberauer und seinem Team.

Es sei ihm eine große Freude und besondere Ehre, dem VdK Grabenstätt und seinen Mitgliedern zum 75. Geburtstag zu gratulieren, meinte der 2023 neu gewählte VdK-Kreisvorsitzende Franz Heuberger. Die Erfolgsgeschichte des VdK basiere auf zwei Säulen, der ehrenamtlich geleisteten Betreuungsarbeit in den Ortsverbänden und der erfolgreichen hauptamtlichen Sozialrechtsberatung. Dass der VdK-Kreisverband Traunstein und der VdK Grabenstätt mit seinen 456 Mitgliedern so gut dastünden sei nicht zuletzt ein Verdienst von Rudi Göbel. Mit Verweis auf die steigenden Mitgliederzahlen – der Kreisverband hat schon über 15.500 Mitglieder – meinte Kreisgeschäftsführer Bernhard Oberauer, dass man gefragt sei und von den Menschen vor Ort als wichtig empfunden werde. Trotz sozialer Probleme und gesellschaftlicher Herausforderungen sei man in der VdK-Familie „geprägt von einer positiven Grundhaltung und von einem Gefühl des Zusammenhalts“. Das müsse so bleiben.

Auch Bürgermeister Gerhard Wirnshofer beglückwünschte den Ortsverband zum Jubiläum und lobte die vielfältige Arbeit der „Kümmerer vor Ort“. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern für die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und das Miteinander. Ein Sonderlob verteilte er an Rudi Göbel, der seit 1997 die Geschicke des Ortsverbandes lenkt und mit seinen Vorstandschaften in knapp drei Jahrzehnten sehr viel geleistet habe für die Mitbürger. Auch gemeinsam habe der VdK und die Gemeinde in den letzten Jahren einiges bewegen können, meinte Wirnshofer und nannte exemplarisch Maßnahmen zur Barrierefreiheit wie das Absenken von Bordsteinen und den Einbau von Aufzügen in öffentlichen Gebäuden wie dem Rathaus. Der vom VdK initiierte gemeindliche Fahrdienst arbeite erfolgreich unter dem Dach der Gemeinde und werde von 17 ehrenamtlichen Fahrern unterstützt, freute sich Wirnshofer.

In die Reihe der Gratulanten reihten sich auch die Grabenstätter Ortsvereine ein, deren Vertreter zur Geschenkübergabe auf die Bühne kamen. Die passenden Klänge und Melodien steuerte Max Huber mit seiner Ziach bei und zum Abschluss sorgte der Theaterverein Grabenstätt mit dem amüsanten Einakter „Der Nachtwächter“ aus dem „Königlich, bayerischen Amtsgericht“ für beste Stimmung und Unterhaltung. Auch fürs leibliche Wohl war gesorgt. „Ein großer Dank gilt allen Mitgliedern, Helfern und Unterstützern, die ihren Teil zum Gelingen unserer Jubiläums-Veranstaltung beigetragen haben“, so Rudi Göbel. mmü