Die Geschichte des VdK-Ortsverbandes Hütting
Veranstaltungsinformationen
Wann?
Wo?
Der Krieg war zu Ende und das Land lag buchstäblich in Trümmern. Durch die zerstörten Städte und Dörfer zogen Menschen, die von Hunger und traumatischen Kriegserlebnissen gezeichnet waren. Ehemalige Soldaten, Kriegerwitwen und Kriegerwaisen, brauchten Hilfe und Unterstützung. So entstanden in München und Rosenheim die ersten Beratungsstellen für diesen Personenkreis. Dies war die Geburtsstunde des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner (VdK). Heute heißt der Verband offiziell "Sozialverband VdK Deutschland e. V.".
Im Oktober 1948 fanden sich auch in der ehemaligen Gemeinde Hütting durch den Krieg Betroffene zusammen und es wurde im Gasthaus Taubeneder in Grund der VdK-Hütting von folgenden Personen gegründet:
Georg Brand; Maria Fochler; Ludwig Frankenberger; Max Freudenstein; Eduard Geisberger; Albert Hallhuber; Engelbert Karlstetter; Josef Michlbauer; Albert Ranzinger; Heinrich Schwarz; Johann Schwarz; Alois Taubeneder; Bernhard Wagner und Alois Wenzl.
Bis zum Jahr 1952 stieg die Mitgliederzahl von 20 auf 115 Personen an. Schon dieser Anstieg zeigt, wie wichtig der VdK zu der Zeit für seine Mitglieder war. Anders kann man sich einen solchen Mitgliederzuwachs innerhalb von 5 Jahren wohl nicht erklären.
In den fünfziger Jahren entwickelte sich dann bereits ein buntes Vereinsleben. Zur Aufbesserung der Finanzen organisierte man Gartenfeste, Kathreintänze und Bälle.
Im Mai 1955 wurde unter Federführung des damaligen Vorsitzenden Hans Danböck eine Fahne angeschafft und Mimi Danböck stellte sich als Fahnenmutter für dieses Ehrenamt zur Verfügung.
Diese Vereinsfahne wurde zur 50 Jahrfeier im Jahr 1997 restauriert und kommt heute noch bei Festtagen zum Einsatz. Der VdK-Hütting gehört damit zu den vier von insgesamt 39 Ortsverbänden im VdK-Kreisverband Passau, die eine eigene Fahne besitzen.
Seit seiner Gründung gab es beim VdK-Hütting zehn Vereinsvorstände, die ich namentlich nennen möchte:
Gründungsvorstand war Josef Michlbauer, ihm folgten Alois Lindinger, Hans Danböck, Adolf Fischböck, Alois Wenzl, Albert Ranzinger, Alois Schwarz, Hans Federl, Josef Weindl und der heutige Vorstand Josef Fürst.
Schon diese vergleichsweise geringe Anzahl von Vorständen zeigt, dass beim VdK-Hütting - seit seiner Gründung - auf Kontinuität großer Wert gelegt wurde.
Auch der VdK-Hütting hatte aber in den 70-iger und 80-igerJahren mit einem enormen Mitgliederschwund zu kämpfen. Von dem im Jahr 1952 mit 115 Personen höchsten Mitgliederstand, musste man Ende der 80-iger Jahre eine Reduzierung auf 32 Mitglieder hinnehmen.
Doch die Wandlung des VdK von einer Kriegsopferorganisation zum größten Sozialverband Deutschlands - der sich nun auch für die Rechte chronisch Kranker ältere Menschen und Behinderte einsetzte, - brachte auch dem VdK-Hütting wieder mehr Mitglieder.
Selbsthilfe, Eigenverantwortung und ehrenamtliche Mitarbeit blieben die Grundpfeiler der Organisation. Hinzu kamen ein breitgefächertes Dienstleistungsangebot, wie Rechtsschutz und Beratung in Sozialstreitfällen.
Aufgrund dieser Öffnung im sozialpolitischen Bereich konnte Anfang der 90-iger Jahre die Mitgliederzahl in Hütting kontinuierlich auf 42 gesteigert werden.
Im Jahr 1993 erfolgte dann eine einschneidende Veränderung im VdK-Ortsverband Hütting. Der damalige VdK-Ortsverband Schmidham konnte keine Vorstandschaft mehr wählen und die Eingliederung wurde durch den VdK-Kreisverband Passau eingeleitet. Für "Hütting" war dies keine leichte Aufgabe, hatte man doch ab diesem Zeitpunkt fast doppelt so viele Mitglieder zu betreuen.
Der damalige erste Vorsitzende Alois Schwarz organisierte die Aktion "Helft Wunden heilen", als fleißige Sammler stellten sich in Hütting Therese Deisböck, Agnes Huber, Helmut Sievers und Fredl Ranzinger zur Verfügung sowie aus dem Bereich Schmidham Stefan Piller und Sepp Brummer, welche durch Richard Wittmeier abgelöst wurden. Dank gebührt hier auch dem damals zweiten und späteren ersten Vorsitzenden Hans Federl für seine Mitarbeit und sein Engagement, sowie jenen, die sich um Kranken- und Geburtstagsbesuche kümmerten.
Ein guter Griff für den VdK soll - laut dem damaligen 3. Bürgermeister Franz Wenzl - auch die Wahl von Josef Fürst zum Schriftführer und Kassier gewesen sein, der im Bereich der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung dem Ortsverband Hilfe leistete.
Die Eingliederung des Ortsverbandes Schmidham in den Ortsverband Hütting hat zwar anfangs für so manche Anpassungsschwierigkeit gesorgt, doch rückblickend, kann man zum heutigen Zeitpunkt festhalten, dass sich aus diesem Verbund eine Einheit ergeben hat und von anfänglich bestandenen Berührungsängsten nichts mehr zu spüren ist.
Kontinuierlich traten dem neuen Ortsverband neue Mitglieder bei und der VdK-Hütting hatte im Jahr 2005 eine Mitgliederstärke von 108 Personen erreicht.
Dies war und ist jedoch nicht nur das Verdienst der Vorstandschaft, sondern das Werk aller Mitglieder. Sie traten als Multiplikatoren bei der Bevölkerung auf und betrieben Werbung für den VdK.
Im Jahr 2006 kam auf den VdK-Hütting eine weitere bedeutende Entscheidung zu. Der VdK-Ortsverband Ruhstorf mit ca. 120 Mitgliedern hatte große Probleme mit der Vorstandschaft. Es konnten keine Mitglieder mehr für eine neue Vorstandschaft aktiviert werden und die Auflösung des VdK-Ruhstorf stand bevor.
Kreisvorstand und Kreisgeschäftsführer fühlten deshalb bei unserem Kassier und Schriftführer Josef Fürst vor, ob eine Übernahme bzw. Eingliederung des VdK-Ruhstorf in den VdK-Hütting möglich wäre.
In zahlreichen Sitzungen wurde über diese einschneidende Änderung konstruktiv diskutiert. Schwierige Fragen traten auf, u. a. wie soll die Betreuung der Mitglieder erfolgen, schafft der VdK-Hütting die Eingliederung eines zahlenmäßig größeren Ortsverbandes in das Gefüge des bestehenden Ortsverbandes, wie gestaltet sich bei Übernahme die Mitgliederverwaltung, welche Personen können aus dem Ortsverband Ruhstorf zur Mitarbeit in die Vorstandschaft des VdK-Hütting gewonnen werden usw..
Bürgermeister Erich Hallhuber schaltete sich mit vollem Engagement in diesen schwierigen Prozess ein und ermunterte die Vorstandschaft und die Mitglieder zu einer positiven Entscheidung. Dieses Verhalten zeugte vom großen Interesse des Bürgermeisters, dass die Mitglieder des VdK-Ortsverbandes Ruhstorf weiterhin versorgt und betreut werden.
Nach mehreren Gesprächen und Versammlungen wurde schließlich in einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung, zu welcher der VdK-Kreisverband Passau alle Mitglieder der Ortsverbände Hütting und Ruhstorf eingeladen hatte, die Eingliederung des VdK-Ortsverbandes Ruhstorf in den VdK-Ortsverband Hütting zum 01.05.2006 mit großer Mehrheit beschlossen.
Die Mitglieder Elisabeth Eisner und Georg Zachskorn aus dem bisherigen Ortsverband Ruhstorf konnten zur Mitarbeit in der neuen Vorstandschaft animiert werden. Beide haben sich in das Gefüge der Vorstandschaft hervorragend eingegliedert und ihr Rat war willkommen.
Zu unserer großen Freude scheinen sich auch die Ruhstorfer Mitglieder im Ortsverband Hütting wohl zu fühlen, wenn man die stetig wachsende Teilnehmerzahl an den Veranstaltungen betrachtet. Sei es die Jahreshauptversammlung, der Ausflug oder auch die Weihnachtsfeier.
Auf dieses rege Interesse hofft die Vorstandschaft auch in der Zukunft; um dem großen Einzugsgebiet gerecht zu werden.
Weiterhin auf der Suche ist der Ortsverband speziell nach Mitgliedern aus dem Ortsteil Ruhstorf, die sich im Ortsverband engagieren wollen. Auch diese Anstrengungen waren von Erfolg gekrönt und heute helfen aus dem Bereich Ruhstorf bei der Sammlung "Helft Wunden heilen" Rosmarie Wenzl und Gerti Fuderer mit. Alois Wenzl übt zusammen mit dem 2. Vorstand und Kassier Gerhard Hutterer das neue Ehrenamt Barriereberater aus. Auch verfügt der VdK-Hütting mit Maria Fürst und Stefanie Karlstetter über zwei Schulberaterinnen, die Schulklassen das Konzept "Inklusion" nahebringen und so einen Einblick in das Leben mit Behinderung schaffen.
Dem VdK-Ortsverband Hütting gehören zur Zeit 301 Mitglieder an. Die Vorstandschaft bestand damals aus folgenden Personen:
1. Vorstand Josef Fürst;
2. Vorstand und Kassier Gerhard Hutterer;
Schriftführerin Maria Fürst;
Vertreterin der jüngeren Generation Stefanie Karlstetter;
Vertreterin der Frauen Inge Weindl;
Beisitzer: Rosmarie Fischer, Siegfried und Alois Stöckl, Max Freudenstein; Rosmarie und Alois Wenzl und Richard Wittmeier.
Internetbeauftragter: Wolfgang Baumgartner
Fahnenträger: Benedikt Fürst
Ganz stolz ist der VdK-Hütting auf seine Sammlerinnen und Sammler bei der Aktion "Helft Wunden heilen": Josef Eder, Josef Fürst, Maria Fürst, Gerti Fuderer, Gerhard Hutterer, Rudi Sievers, Alois Stöckl, Siegfried Stöckl, Josef Strobl, Rosmarie Wenzl, Ludwig Winklhofer und Richard Wittmeier, welche alle Jahre für ein sehr gutes Sammlungsergebnis sorgen, damit die Aufgaben des VdK-Ortsverbandes Hütting und die des ganzen VdK unterstützt und betreut werden können.
Der VdK-Ortsverband Hütting besteht seit 75Jahren.
Das Jubiläum wird am 12. August mit einem Sommerfest begangen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges standen die Kriegsheimkehrer, vor allem Kriegsversehrte und Kriegerwitwen, oft vor dem Nichts. Es gab niemanden, der sich ihrer Probleme angenommen hätte. So musste man zur Selbsthilfe greifen: Der VdK (Verein der Kriegsopfer) wurde in Bayern ins Leben gerufen. 1948 taten sich betroffene Frauen und Männer auch in der damaligen Gemeinde Hütting zusammen und gründeten den VdK-Ortsverband.
Der VdK half seinen Mitgliedern, bei Behörden Rentenansprüche, Ausgleichszahlungen oder die Anerkennung als Kriegsversehrter oder Kriegsopfer durchzusetzen. Daneben trugen auch gesellige Veranstaltungen dazu bei, dass man sich wieder ungezwungen treffen und feiern konnte. Im Lauf der Zeit änderten sich die Bedürfnisse der VdK-Mitglieder. Der Krieg und seine Folgen lagen weit zurück. Die Menschen mussten sich zunehmend mit anderen Problemen im Sozialstaat auseinandersetzen. So änderte sich das Bild des VdK vom Vertreter der Kriegsopfer hin zum mittlerweile größten Sozialverband in Deutschland. Heute vertritt der VdK seine Mitglieder hauptsächlich in sozialen Angelegenheiten wie Durchsetzung von Rentenansprüchen oder Anerkennung von Schwerbehinderungen. Der VdK erstreitet für seine Mitglieder pro Jahr Nachzahlungen in Millionenhöhe. Diese Zahlen sprechen für sich und für den großen Mitgliederzuwachs im VdK.
Auch im VdK Ortsverband Hütting wächst die Mitgliederzahl stetig an. Zum einen liegt es daran, das die VdK-Ortsverbände Schmidham und Ruhstorf keine Vorstandschaften mehr bilden konnten und im Ortsverband Hütting eingegliedert wurden. Zum anderen ist der Zulauf auch von jüngeren Mitgliedern ungebremst, da auch im Berufsleben immer häufiger Forderungen im sozialen Bereich durchgesetzt werden müssen.
Von den Gründungsmitgliedern des VdK Hütting lebt heute niemand mehr. Doch der 1. Vorsitzende, Josef Fürst, ist besonders stolz darauf, dass deren Familien dem VdK treu geblieben sind. Viele der heutigen VdK-Mitglieder sind Kinder und Enkelkinder der Gründungsmitglieder und aktiv im VdK eingebunden.
75 Jahre VdK Hütting ist für die Vorstandschaft ein Anlass zu feiern. In Verbindung mit einem Sommerfest, zu dem neben den Mitgliedern alle Ortsvereine und die gesamte Bevölkerung eingeladen sind, will man das Jubelfest am Samstag, 12. August, in Grund begehen. MdL Walter Taubeneder ist Schirmherr. Der stellvertretende Landesvorsitzende des VdK Bayeın, Heinz Heeg, will ebenfalls kommen. Ab 9.30 Uhr treffen Vereine und Gäste ein, um 10 Uhr beginnt der Festgottesdienst, den Monsignore Josef Tiefenböck zelebriert. Der Kirchenchor Hader übernimmt die musikalische Umrahmung. Während des Gottesdienstes wird Pfarrer Tiefenböck ein Jubiläumsband weihen, das von Festmutter Sonja Hutterer an die Fahne gehängt wird. Nach dem Gottesdienst stellen sich die Vereine zu einem kleinen Festumzug auf,
den die Fürstenzeller Trachtenkapelle musikalisch begleiten wird. Im Garten des Gasthauses Taubeneder gibt es Mittagessen. Zur Unterhaltung spielt das Duo „Wolfgang und Renate“. Das Fest findet bei jedem Wetter statt, bei Regen im Saal.
Beim VdK-Hütting wird das Motto "nur gemeinsam sind wir stark" besonders hochgehalten.