Helmut Plenk informiert beim VdK-Pflegestammtisch
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Pflege braucht Umdenken
Helmut Plenk informiert beim VdK-Pflegestammtisch über Reformbedarf und Unterstützungsangebote
Von Isolde Deiser
Zachenberg. Die Vorsitzende des VdK-Ortsverbands Ruhmannsfelden Ingrid Weiß lud am vergangenen Freitag zum ersten Pflegestammtisch des Jahres 2025 ein. Ab 14 Uhr gab es im Clubhaus der Motorradfreunde Gotteszell für Pflegende und Gepflegte wieder einen zwanglosen Nachmittag mit bester Bewirtung durch die Damen der Motorradfreunde. Der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Gotteszell, Walter Kilger, eröffnete den Nachmittag und die VdK-Ortsvorsitzende Ingrid Weiß begrüßte den VdK-Kreisvorsitzenden von Regen und Deggendorf, Helmut Plenk, sowie Barbara Muhr und Gaby Bauer vom Hospizverein Arberland.
Helmut Plenk, der auch Seniorenbeauftragter des Landkreises Regen ist, hat stets Wissenswertes zu berichten. Rente und Pflege müssten reformiert werden, damit die Beiträge nicht ins unermessliche steigen, forderte Plenk. Gleich am Anfang appellierte er in Sachen Pflege: „Wir müssen umdenken, die Politik kann das nicht alleine schultern“. In der Pflege müsse etwas geändert werden. Alleine mit Geld könnten hier die Probleme nicht gelöst werden. Deshalb forderte Plenk, mehr Pflege daheim in der Familie, Pflege mit Pflegedienst schultern und als letzte Alternative erst das Altenheim. Er verdeutlichte die Problematik, indem er aufzählte, dass es in Bayern 580 000 Pflegebedürftige gebe und in Niederbayern 70 000. Im Landkreis Regen seien von den gut 78 000 Einwohnern bereits 5000 Pflegefälle.
Danach erläuterte Plenk die Hilfen und Hilfsmittel, die es im Pflegefall je nach Pflegegrad gibt. Dennoch entstünden trotz Pflegegeld für Pflege im Heim bis 4000 Euro private Zuzahlung. Sei nicht genügend eigenes Kapital vorhanden, würden die Kinder zur Zahlung herangezogen. Das Landespflegegeld, das im Oktober ausbezahlt werde, betrage nur noch 500 Euro. Plenk erklärte ebenfalls die Kurzzeit- und Verhinderungspflege, die auch tageweise möglich sei. Erstaunt waren die Zuhörerinnen und Zuhörer als Plenk erklärte, dass, wenn bei einem Verstorbenen kein Geld für die Beerdigung da ist, zur Zahlung ein Verwandter herangezogen werde.
Außerdem erklärte Plenk ausführlich, dass eine Pflegeperson, die bereits Rente habe, mit einem Verzicht von 0,01 Prozent der Rente bereits nach einem Jahr eine monatliche Aufbesserung der Rente, je nach Pflegegrad des zu Pflegenden, von neun bis zu 34 Euro bekommen könne. Die geschulten Kräfte vom VdK arbeiten sich durch einen Dschungel von Gesetzen und holen für Betroffene das Optimale heraus. Kein Wunder also, dass es im vergangenen Jahr bei der VdK-Geschäftsstelle in Regen 1463 Neuaufnahmen gab.
Helmut Plenk wurde angesprochen, weil sich gesetzliche Betreuer scheinbar nicht genug kümmerten in der Betreuung. Da verwies Plenk darauf, dass nur erledigt werden müsse, wofür der Betreuer vom Gericht bestellt worden sei. Um häusliche Pflege habe sich ein Betreuer nicht zu kümmern. Hier kristallisierte sich wieder heraus, wie wichtig eine ausgefüllte Notfallmappe ist. Hier kann die gewünschte Betreuungsperson namentlich bestimmt werden.
Zum Schluss verblüffte Helmut Plenk seine Zuhörerinnen und Zuhörer mit neuen technischen Möglichkeiten, die die Sicherheit allein lebender Personen überwachen. Neben dem bewährten Hausnotruf könnten bezahlbare Sensoren in der Wohnung feststellen, ob eine Person hilflos am Boden liegt.