Kategorie Ortsverband Prackenbach
Datum

Jahreshauptversammlung des VdK Prackenbach mit interessantem Vortrag von Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk

Veranstaltungsinformationen

Wann?

Datum
Uhrzeit Uhr

Wo?

Ort
Gasthaus Kerscher
Hauptstraße 9
94267 Moosbach, Prackenbach,
Foto (Alireza Dorostkar): v. r.: Ludwig Pritz, Siegbert Kuffner, Michael Bergbauer, Gottfried Stöger, Mirco Kerscher, Helmut Plenk
Foto (Alireza Dorostkar): v. r.: Ludwig Pritz, Siegbert Kuffner, Michael Bergbauer, Gottfried Stöger, Mirco Kerscher, Helmut Plenk © Foto (Alireza Dorostkar):

Jahreshauptversammlung des VdK Prackenbach

mit interessantem Vortrag von Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk

Moosbach. Vor kurzem hat der VdK-Ortsverband Prackenbach seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung in das Gasthaus Kerscher eingeladen.

Der Einladung waren sehr viele Verbandsmitglieder gefolgt.

Foto (Alireza Dorostkar): v. r.: Ludwig Pritz, Siegbert Kuffner, Michael Bergbauer, Gottfried Stöger, Mirco Kerscher, Helmut Plenk

Der 1. Vorsitzende Michael Bergbauer begrüßte die geladenen Mitglieder. Ein besonderer Gruß galt dem VdK Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk, der trotz eines vollen Terminkalenders der Einladung der Vorstandschaft gefolgt war.

Herr Plenk betonte in seinem Grußwort die Präsenz des VdK auf jeder kommunikativen Ebene. Man sei nicht nur digital oder per Telefon beraterisch tätig, sondern ebenso im direkten Kontakt mit den Mitgliedern. So habe er im Zeitraum vor Pfingsten allein über 10 Vorträge sowie zahlreiche Einzelberatungen durchgeführt. Nur so könne man die Problematik der Pflege, etc. in das Bewusstsein der Menschen rufen. Beispielsweise müsse man wissen, dass sich der Eigenanteil für einen Heimplatz inzwischen auf monatlich mindestens 3.000,--€ zzgl. des Anteils aus der Pflegeversicherung belaufe.

Das umfangreiche Wissen im Sozialrecht und den tatsächlichen Bedarf an der Basis ermöglicht dem VdK konstruktives Vorgehen, z.B. vor Gerichten oder der Rentenversicherung, was sich für die Hilfesuchenden sehr von Vorteil erweist.

Des Weiteren stehe er bei strittigen Themen im Austausch mit Vertretern der Politik in Kontakt. Dies erläuterte Herr Plenk in einem Fallbeispiel:

Eine Erwerbstätigkeit von Witwen – oft mit Kindern – würde insofern „bestraft“ als dass der ein monatliches Einkommen von 992,60 € übersteigende Betrag eine massive Kürzung der Witwenrente zur Folge habe. Ferner käme die Zuordnung von Witwen zur Steuerklasse 1 erschwerend hinzu. Ein höherer Freibetrag sei hier erstrebenswert.

Im Tätigkeitsbericht des VdK-Ortsverbands Prackenbach wurde für den vergangenen Berichtszeitraum neben den diversen Vorstandssitzungen auf die Adventsfeier im Dezember 2023 eingegangen. Besonderer Dank ging dabei vom Vorsitzenden an seine Vorstandsmitglieder, welche u.a. Mitgliedern die Geburtstagswünsche des Verbands übermitteln.

Herr Siegbert Kuffner stellte seinen Kassenbericht sehr ausführlich vor. Herr Plenk dankte für die umsichtige Kassenführung. Dadurch sei der Ortsverband Prackenbach weiter handlungsfähig.

Nach den Berichten der Vorstandschaft fand die Neuwahl des Herrn Mirco Kerscher zum Beisitzer statt. Somit ergänzt er die Vorstandschaft.

Herr Plenk, in seiner Funktion als Kreisgeschäftsführer, ging in seinem knapp einstündigen Referat auf alle Themen des Sozialrechts ein.

So teilte er mit, dass es für 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner am 01.07.2024 eine Steigerung ihrer Rentenbezüge um 4,57 Prozent gibt.

Der Sozialexperte verwies auf eine neue Regelung für Rentner/innen, deren EM-Rentenstart zwischen dem 1.1.2001 und dem 31.12.2018 lag. Diese erhalten einen Aufschlag.

Die Umsetzung erfolgt laut Gesetz ab dem 1. Juli 2024. Die Erhöhung der Erwerbsminderungsrente erfolgt pauschal in zwei Gruppen:

1. Wer zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 30.6.2014 erstmalig seine EM-Rentekurz fürErwerbsminderungsrente bezogen hat, erhält einen Zuschlag in Höhe von 7,5 Prozent.

2. Wer zwischen dem 1. Juli 2014 und dem 31. Dezember 2018 erstmalig seine EM-Rentekurz fürErwerbsminderungsrente bezogen hat, erhält 4,5 Prozent mehr.

Der Sozialrechtsexperte verwies dann darauf, dass die Deutsche Rentenversicherung nicht – wie ursprünglich angekündigt – die Zuschläge für Erwerbsminderungs- und Witwenrenten zum 01. Juli 2024 korrekt berechnen können. Den Betroffenen wird aber, ein in der Höhe vergleichbarer Rentenzuschuss, ausgezahlt. Grund hierfür sind nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung technische und organisatorische Umsetzungsprobleme. Die gute Nachricht ist: Die drei Millionen Erwerbsminderungsrentnerinnern und -rentner werden im Juli endlich ihren lang erwarteten Zuschlag erhalten. Die Bundesregierung behilft sich mit einer Notlösung. Ab dem 01. Juli wird den Rentnerinnen und Rentnern ein einfach berechneter und in der Höhe vergleichbarer Zuschuss ausgezahlt. Erst zum 01. Dezember 2025 kann die Deutsche Rentenversicherung den sachgemäßen Zuschlag an Betroffene auszahlen. Dann wird auch geprüft, ob der einfache Zuschlag zu niedrig war und rückwirkend ausgeglichen werden muss.

Auf das enorm wichtige Thema Pflege, welches leider ausnahmslos jeden treffen kann, wies Helmut Plenk ebenfalls hin.

Um in kritischen Situationen nicht alleingelassen zu werden, setzt sich der Sozialverband für Betroffene ein und steht mit Rat und Tat zur Seite. Der VdK bietet Hilfestellung vom Pflegeantrag, zum Schwerbehindertenantrag, beim Antrag auf Landespflegegeld, zur Haushaltshilfe, Kontaktaufnahme mit dem ambulanten Pflegedienst usw. …

Bereits ab Volljährigkeit sollten, sowohl im Pflegefall als auch in den gleichermaßen wichtigen Bereichen „Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung“ alle Vorbereitungen und Entscheidungen für den Ernstfall getroffen werden. Hierzu ist es unumgänglich, innerhalb Beziehungen und Familien frühzeitig klärende Gespräche zu führen. Darüber hinaus sollte die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise im Notfall unbedingt schriftlich festgehalten werden.

Herr Plenk dankte den Teilnehmern an der Jahreshauptversammlung für ihr Erscheinen und informierte zum Abschluss über diverse Themen.

Er stellt fest: „Wir brauchen das Ehrenamt!“ Politik und Finanzpolitik ließen leider keinen großen Handlungsspielraum und so sei das Ehrenamt als unverzichtbarer Faktor in der Bewältigung der vielfältigen sozialen Herausforderungen zu werten. Der VdK sei finanziell gut gestellt und mit seiner Präsidentin, Frau Verena Bentele, somit unabhängig. Die Mitgliederzahl im Landkreis Regen gehe auf die 15.000 zu und ist somit in ganz Bayern der Bezirk mit den meisten Neuaufnahmen. Dies sei nicht zuletzt zurückzuführen auf den großen Einsatz der Geschäftsstelle mit überdurchschnittlich vielen Beratungen und Unterstützungen bis hin zur Beschreitung des Rechtswegs, auch in besonders schwierigen Fällen (z.B. Schwerbehinderung, Einstufung Pflegegrad, Erwerbsminderung, usw.). Besonders zu erwähnen sei hier der riesige Verwaltungsaufwand, der damit einhergehe.

Der 1. Vorsitzende Michael Bergbauer bedankte sich für die Ausführungen von Herrn Plenk sowie bei den Teilnehmern der Jahreshauptversammlung.