Kreisverbandstag 2023
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Führungswechsel beim VdK-Kreisverband Traunstein: Franz Heuberger beerbt den „Mister VdK“ Rudi Göbel als Kreisvorsitzenden – Göbel ist nun Ehrenvorsitzender – Der Mitgliedstand stieg seit 2019 um 2334 auf 14 553 Personen Traunstein. Der Ortsvorsitzende des VdK Grassau Franz Heuberger lenkt in den kommenden vier Jahren die Geschicke des VdK-Kreisverbandes Traunstein. Einstimmig wählten ihn die 82 Delegierten des Kreisverbandstages im Kulturforum Klosterkirche Traunstein zum neuen Kreisvorsitzenden. Der bisherige stellvertretende Kreisvorsitzende tritt damit in die Fußstapfen von Rudi Göbel, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hat und nach 28 Jahren aus der Kreisvorstandschaft ausschied. Er freue sich auf seine neue Aufgabe, wisse aber auch, in welch große Fußstapfen er trete, betonte Heuberger. Seine Stellvertreter sind die wiedergewählten VdK-Urgesteine Ewald Polster (VdK Trostberg) und Walter Hindlinger (Vorsitzender VdK Siegsdorf) sowie die neuen stellvertretenden Kreisvorsitzenden Manfred Tomaschko (Vorsitzender VdK Trostberg) und Dr. Marianne Gerusel-Bleck (VdK Chieming). „Gerne teile ich mit ihnen mein Netzwerk“, so die leitende Ärztin (Geriatrie) in der Kreisklinik Trostberg. Einstimmig wiedergewählt wurden Kassierin Helga Perschl (Vorsitzende VdK Traunstein) und Schriftführer Jürgen Pieperhoff, der als Moderator durch das Programm führte. Barbara Sailer (Vorsitzende VdK Chieming) übernimmt das Amt der Vertreterin der Frauen von Angela Laab, die wie die bisherige Vize-Kreisvorsitzende Erika Stefanutti (VdK Übersee) als Beisitzerin erhalten bleibt. Die Vorstandschaft vervollständigen die bisherigen Beisitzer Richard Emmermacher (Vorsitzender VdK Waging) und Markus Müller (VdK Altenmarkt) sowie die neuen Beisitzer Lotte Litzinger (Vorsitzende VdK Altenmarkt), Gerhard Litzinger (VdK Altenmarkt), Elke Hanisch (Vorsitzende VdK Engelsberg), Barbara Münich (VdK Grassau), Werner Ferdl (VdK Traunstein) und Sepp Parzinger (Vorsitzender VdK Bergen). Die Neuwahlen leitete der stellvertretende VdK-Bezirksgeschäftsführer Thomas Bajcar. Aus der Vorstandschaft ausgeschieden sind neben Göbel, auch Wolfgang Kuhn und Ludwina Bernhard. In Würdigung seiner großen Verdienste ernannte man Rudi Göbel vor den Augen seiner Familie und Vertretern seiner Heimatgemeinde Grabenstätt, wo er seit 1997 VdK-Chef ist, zum Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes. Für seine hervorragenden Leistungen für Menschen mit Behinderungen und Rentner erhielt er die goldene Ehrennadel des VdK Deutschland. Der neue Kreisvorsitzende Heuberger und Kreisgeschäftsführer Bernhard Oberauer gratulierten ihm. In seiner Laudatio erinnerte Heuberger daran, dass die VdK-Kreisgeschäftsstelle in Traunstein dank Göbel zu einer der ersten Ausbildungsstätten im VdK Bayern geworden ist. Sein Vorgänger habe lange für einen Pflegestützpunkt in Traunstein gekämpft und die Ortsverbände und Kümmerer vor Ort seien ihm stets besonders am Herzen gelegen. Den großen Einsatz des „Mister VdK Göbel“ und die stets gute Zusammenarbeit unterstrichen Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, stellvertretender Landrat Josef Konhäuser und MdB Dr. Peter Ramsauer und wünschten dem Kreisverband weiterhin viel Erfolg. Die Präsidentin des VdK Deutschland und VdK-Bayern-Chefin Verena Bentele stimmte per Video in die Lobeshymnen mit ein und wünschte Göbel, der auch auf VdK-Bundes- und Landesebene sehr aktiv war, alles Gute. „Wir sind nur als Gemeinschaft stark“, erwiderte der ausgeschiedene Kreisvorsitzende Göbel und zeigte sich davon überzeugt, dass der Kreisverband auch zukünftig viel für die Menschen erreichen werde. Der Politik sei es zuzuschreiben, dass man als größter deutscher Sozialverband so einem enormen Zulauf habe. Zur erfolgreichen Entwicklung des Kreisverbandes habe der frühere Traunsteiner Oberbürgermeister Fritz Stahl maßgeblich beigetragen, lobte Göbel den Ehrengast. Aber auch beim aktuellen OB Dr. Hümmer „finden wir immer ein offenes Ohr“. Der neue Kreisvorsitzende Heuberger forderte die zügige Umsetzung von VdK-Forderungen wie Stärkung der gesetzlichen Rente und gesetzlichen Krankenversicherung, gerechter Arbeitslohn, soziale Mindestsicherung, eine einheitliche Pflegeversicherung, mehr Hilfen für pflegenden Angehörige und Behinderte sowie eine Förderung des Ehrenamts. Für den Abbau der immer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich müssten auch die Themen bezahlbarer Wohnraum und Energie politisch angepackt werden. Ins selbe Horn blies die stellvertretende Landesvorsitzende Antje Dietrich: „Ob Pflege, Rente, Barrierfreiheit, Kinder- oder Altersarmut, der VdK lässt nicht locker und wird weiter „nerven“, das verspreche ich“. Silberne Ehrennadeln erhielten für ihre Verdienste Leo Segin und Markus Müller. „Du warst das Sozialbüro in Übersee, hast die Leute immer verstanden und schnell gemerkt, was sie brauchen“, lobte Erika Stefanutti das Tun und Wirken Segins. Bernhard Oberauer würdigte Müller für dessen „besonnene, tatkräftige und langjährige Unterstützung des VdK“ bei der Pressearbeit und als Verfasser der 2022 erschienenen 112-seitigen Chronik zum 75-jährigen Bestehen des Kreisverbandes. Eine Ehrennadel des VdK Bayern für zehn Jahre treue Mitarbeit überreichte Ewald Polster der Vorsitzenden des VdK Stein-St. Georgen Silvia Stockhammer. Nach Inkrafttreten der Maskenpflicht im April 2020 habe man dank Jürgen Pieperhoff innerhalb einer Woche Masken an die Ortsverbände verteilen können, erinnerte Kreisvorstandsmitglied Barbara Sailer in ihrem Rechenschaftsbericht, der vier Jahre umfasste. Höhepunkte waren der kleine Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Kreisgeschäftsstelle 2020 mit VdK-Ehrenpräsidentin Ulrike Mascher und weiteren Ehrengästen, sowie die 3. VdK-Seniorenmesse „60aufwärts!“ in diesem April im AKG Traunstein. Aufgrund des Ukraine-Krieges hatte man 2022 die 75-Jahrfeier des Kreisverbandes abgesagt. Fortgeführt werden die bewährten Pflegebegleiter-Kurse. Laut Kassierin Helga Perschl habe der Kreisverband zwischen 2019 und 2022 über 40.000 Euro an Fürsorgeausgaben geleistet. Bei den HWH-Sammlungen 2021 und 2022 sei man mit rund 49.773 Euro und 69.392 Euro erstmals bayernweit am besten gewesen. Laut Kreisgeschäftsführer Bernhard Oberauer habe die Mitgliederzahl des Kreisverbandes seit 2019 um 2334 auf 14.553 Personen zugenommen. „Keine andere Organisation, keine Partei, keine Gewerkschaft hat solche Zuwächse“. Es seien nun schon über acht Prozent der Landkreisbevölkerung beim VdK, was es nirgendwo sonst in Oberbayern gebe. Der Arbeitsanfall in der Kreisgeschäftsstelle sei dementsprechend hoch. Die Hälfte aller Mitglieder habe in den letzten vier Jahren einen Beratungsbedarf angemeldet, so Oberauer. Auch wenn der VdK gefragt ist wie nie, sei es laut Oberbürgermeister Hümmer „nicht unbedingt die beste Botschaft“, wenn ein Sozialverband stark wachse, denn dies zeige gesellschaftliche Probleme auf. „Die Menschen müssen wieder im Mittelpunkt der Politik stehen“, appellierte er. Für die passende musikalische Umrahmung sorgte der Siegsdorfer Ziachspieler Sebastian Maier. mmü