Der Sozialverband VdK beteiligt sich bei der Woche der Pflege mit Vorträgen in Frauenau
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Im Rahmen der Woche der Pflege fand eine VdK-Veranstaltung im Hotel Hubertus in Frauenau statt, welche durch den stellvertr. VdK Ortsvorsitzenden in Frauenau Herrn Peschl Heinrich initiiert und eröffnet wurde. Die sehr gut besuchte Veranstaltung diente dazu, „Wissen zu vermitteln um Vertrauen zu schaffen“. In diesem Rahmen gab es zwei Vorträge, einmal zum Thema „Notfallmappe und Pflege“ von VdK Kreisgeschäftsführer Helmut Plenk, sowie zum Thema „So lange wie möglich Zuhause wohnen bleiben“ von der VdK-Wohnberaterin im Landkreis Regen, Frau Franziska Geiß.
„Brauche ich eine Notfallmappe? Bin ich für den Notfall gerüstet? Bekomme ich Auskunft über die Krankheit meines Ehepartners, wenn dieser nicht ansprechbar ist? Was will ich eigentlich für mich selbst, wenn ich nicht mehr in der Lage bin, mich zu äußern?“ Mit diesen Fragen sollte sich jeder beschäftigen, bevor eine schlimme Situation eintritt. Dafür gibt es im Landkreis Regen eine sogenannte „Notfallmappe“, die eine Patientenverfügung, eine Betreuungsverfügung und eine Vorsorgevollmacht beinhaltet. Helmut Plenk betonte, dass jeder, der eine solche Mappe ausgefüllt hat, auch Verantwortung für sich selbst übernehme und diese nicht an Angehörige abgebe. Für den Todesfall haben viele Menschen ihre Angelegenheiten in einem Testament geregelt. Wenn jedoch jemand z.B. längere Zeit im Koma liegt, dann müssen weiterhin die Miete und auch Versicherungen bezahlt werden. Außerdem sollten Geldangelegenheiten mit der Bank im Vorfeld geregelt sein, um handeln zu können, denn hier reicht die Notfallmappe nicht aus. Hat man sich im Rahmen einer Patientenverfügung für oder gegen eine Behandlung entschieden, so kann das auch eine Entscheidung für oder gegen ein Weiterleben bedeuten. Somit ist es ganz wichtig, aufzuschreiben, was man will oder nicht will. Je detaillierter das geschieht, umso besser. Genauso wird bei der Betreuungsverfügung im Vorfeld geregelt, wer die Betreuung im Notfall übernimmt. Auch hier ist es notwendig, dass man mit der Person, die man benennen möchte, spricht. Demjenigen muss auch klar sein, welche Aufgaben er zu übernehmen hat. Plenk warnte davor, zu viele Personen einzutragen, um eventuelle Unstimmigkeiten zwischen den Betreuern zu vermeiden. Ansonsten würde sofort ein amtlicher Betreuer eingesetzt, der die Angelegenheiten regelt. Nicht nur die Notfallmappe wurde zum Thema, sondern auch ein möglichst langes Leben Zuhause zu ermöglichen steht im Fokus und wurde von Franziska Geiß, Wohnberaterin im Landkreis Regen, anschaulich aufgezeigt.
„Zuhause Leben“, was bedeutet das eigentlich? Kann ich so, wie mein Haus oder meine Wohnung gestaltet ist, überhaupt im Alter oder bei Krankheit noch in meinen eigenen vier Wänden bleiben? Diese einleitende Frage ist ausschlaggebend für ihre Beratungen. Viele Menschen wenden sich zu spät an die Wohnberaterin, nämlich erst wenn sich mehrere Probleme im Alltag ergeben haben. Dabei könnte man schon im rein präventiv seine Wohnsituation verändern, um länger zuhause leben zu können. Die Expertin für barrierefreies Wohnen erläuterte mehrere häusliche Anpassungen bei Funktionseinschränkungen durch Behinderung, Krankheit oder auch Pflegebedürftigkeit. Kleine Veränderungen, wie Möbel umstellen, Teppiche beseitigen, Hilfsmittel oder auch das Anbringen eines Handlaufs wurden mit Bildern aufgezeigt. Größere Veränderungen, wie der Einbau eines Treppenliftes oder ein kompletter Badumbau können ein Wohnen zuhause ebenfalls erleichtern. Natürlich sind Umbaumaßnahmen nicht immer billig! Deshalb erläuterte Geiß am Ende noch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Der Sozialverband VdK hilft bei der Antragstellung und unterstützt mit einem Widerspruch, wenn eine Ablehnung der Kostenübernahme, z.B. durch die Pflegekasse erfolgt. Im Anschluss bedankte sich Peschl Heinrich für den informativen Vortrag und überreichte ein kleines Geschenk.