Fichtelgebirge mit Rollstuhl und Rollator
Der Naturpark Fichtelgebirge hat mithilfe des VdK eine Broschüre mit barrierearmen Wegen erstellt
Seit 1971 gibt es den Naturpark Fichtelgebirge. Das „Dach Frankens“ grenzt im Osten an Tschechien und im Norden an Sachsen. In der grünen, hügeligen Landschaft lässt es sich hervorragend wandern – auch wenn man nicht mehr so mobil ist. Mit Unterstützung des VdK hat der Naturpark Fichtelgebirge nun eine Broschüre mit 26 barrierearmen Wanderwegen veröffentlicht.
Das 58-seitige Büchlein ist ein Gemeinschaftswerk des Naturparks Fichtelgebirge, der Tourismuszentrale Fichtelgebirge sowie des Fichtelgebirgsvereins (FGV). Als Initiator maßgeblich beteiligt war Konrad Scharnagl. Er ist nicht nur Seniorenbeauftragter des Landkreises Wunsiedel, sondern auch Mitglied im VdK-Landesausschuss sowie VdK-Kreis- und -Ortsvorsitzender in Wunsiedel.
26 Wanderwege
„Nachdem es schon Broschüren mit Wanderwegen, Radtouren und fränkischer Küche gab, wollten wir ein solches Angebot auch für Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen schaffen“, sagt er. Zusammen mit Christian Kreipe, Wegewart beim Naturpark Fichtelgebirge, und Dieter Kottwitz, Referent für Wandern beim Fichtelgebirgsverein, rief er Städte, Gemeinden und Seniorenvertretungen auf, Vorschläge für geeignete Wanderwege einzureichen. Sämtliche Routen wurden von den dreien überprüft. Am Ende haben es 26 Wanderwege in die vom bayerischen Umweltministerium und den Landkreisen Bayreuth, Hof und Wunsiedel geförderte Broschüre geschafft.
Die westlichste Tour befindet sich in Bayreuth in der Wilhelminenaue und ist besonders im Frühjahr und Sommer beliebt. Andere Wanderwege führen in wasserreiche Gebiete, wie zum Beispiel rund um den Fichtelsee oder durch den Wildpark Waldhaus Mehlmeisel. Für Geschichtsinteressierte ist die Tour über das Bauernhofmuseum Kleinlosnitz und das Museum und die Naturpark-Infostelle empfehlenswert.
Auch der VdK-Ortsverband Tröstau hat einen Wanderweg erarbeitet. „Wir sind die Strecke zweimal abgelaufen: einmal, um sie zu erkunden, und einmal, um sie beschreiben zu können}“, erzählt die Ortsvorsitzende und stellvertretende Kreisvorsitzende von Wunsiedel, Barbara Lerch. Bei der Kartierung hat der FGV Tröstau geholfen. „Alle haben sich viel Mühe gegeben“, resümiert sie.
Das Besondere an den Touren: Sie sind nicht nur barrierearm, sondern zeigen auch die schönsten Seiten der Natur im Fichtelgebirge. „Uns lag am Herzen, dass die Wanderer die Natur erleben können und nicht nur auf geteerten Straßen unterwegs sind“, erläutert Scharnagl. Die meisten Wege sind zwar nicht komplett barrierefrei, sind aber gut zu meistern. Ebenfalls berücksichtigt wurden Behindertentoiletten, Parkplätze und Einkehrmöglichkeiten sowie Ruhebänke. Neben der Wanderkarte wird jede Tour erläutert. In den Wegbeschreibungen finden sich auch weitere Angaben, wie etwa der Hinweis auf einen Bootsverleih, einen Kiosk, einen Spielplatz oder eine Kneippanlage.
Drei Schwierigkeitsstufen
Unterschieden wird je nach Steigung in drei Schwierigkeitsstufen: Stufe I kann von kräftigen oder E-Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern allein bewältigt werden. Für Schwierigkeitsstufe II ist auf manchen Abschnitten eine Begleitperson nötig, und bei Schwierigkeitsstufe III sollte eine Begleitperson mitkommen. Auch für Rollatorfahrerinnen und -fahrer und Familien mit Kinderwagen sind diese Strecken anspruchsvoll.
„Die Broschüre stößt auf großes Interesse“, freut sich Scharnagl. Sie liegt in den Städten und Gemeinden sowie in den oberfränkischen VdK-Kreisgeschäftsstellen aus und kann beim Naturpark Fichtelgebirge bestellt werden. Weitere barrierearme Touren gibt es im Internet unter Externer Link:fichtelgebirge.bayern/natur/wandern/barrierearmes-wandern.
Kontakt
Naturpark Fichtelgebirge Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel
09232/804 82
Externer Link:info@naturpark-fichtelgebirge.org