Mit dem Rollator sicher durch den Winter

Von: Annette Liebmann

Wichtig sind gutes Schuhwerk, Reflektoren und funktionstüchtige Bremsen

Fußwege und auch Straßen sind im Winter nicht immer gut geräumt. Wer auf einen Rollator angewiesen ist, tut sich oft schwer mit dem Laufen und beim Überqueren von Straßen. Viele haben Angst, trotz Gehhilfe zu stürzen. Cornelia Brodeßer von der Deutschen Verkehrswacht gibt Tipps, wie man sicher durch den Winter kommt.

  • Plan B: Bei schlechtem Wetter ist es ratsam, zu Hause zu bleiben. Ist das nicht möglich, kann man auch Bekannte bitten, Besorgungen zu machen, oder ein Taxi rufen.
     
  • Schuhwerk: Brodeßer rät zu warmen Schuhen mit guten Profilsohlen. „Wer an rutschigen oder eisigen Tagen unbedingt unterwegs sein muss, sollte flächendeckende Schuh-Spikes tragen“, empfiehlt sie. Diese können vorsorglich im Rollator deponiert werden, damit man sie jederzeit anziehen kann.
     
  • Hände: Um den Rollator sicher bedienen und bremsen zu können, sollten Hände und Handgelenke warmgehalten werden. Es gibt Handwärmer speziell für Rollatoren. Diese können im Fachgeschäft getestet werden.
     
  • Sichtbarkeit: In der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, rechtzeitig von den anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden. „Reflektoren am Rollator und an der Garderobe erhöhen die Sichtbarkeit“, betont die Expertin. Zusätzlich kann am Rollator eine Beleuchtung angebracht werden.
     
  • Funktionstüchtigkeit: „Lassen Sie Ihren Rollator im Fachhandel überprüfen, ob die Griffhöhe stimmt und die Bremsen sicher sind“, so Brodeßer. Bei Luftbereifung sollte auch der Reifendruck öfter kontrolliert werden. Für Rollatoren, die im Freien stehen, empfiehlt sie eine Schutzabdeckung. Die Bremsen sollten regelmäßig von Schmutz und Blättern gereinigt werden, am besten mit einer ausgedienten Spülbürste oder einem Pinsel mit langem Stiel.
     
  • Training: „Ein Rollator-Training ist auch für langjährige und erfahrene Rollator-Nutzerinnen und -Nutzer sinnvoll“, ist die Expertin überzeugt.
     
  • Pinguin-Gang: Bei Eis und Schnee sind kleine Schritte und eine langsame Gangart angebracht. Brodeßer rät zum „Pinguin-Gang“. Dabei wird der Schwerpunkt auf das jeweilige Bein ausgerichtet, das auftritt. Der Fuß setzt mit ganzer Sohle auf. Für mehr Stabilität neigt man sich leicht nach vorn. Der „Pinguin-Gang“ sollte zuvor geübt werden. Hilfreich ist außerdem, den Rollator nicht zu voll zu laden.
     
  • Die Hüften schützen: Brodeßers Geheimtipp sind Hüft-Protektoren. Im Falle eines Sturzes reduzieren sie das Risiko, einen Oberschenkelhalsbruch zu erleiden. Protektoren gibt es im Sanitätsfachhandel.
     
  • Für den Notfall sollte man eine Rettungsdecke dabeihaben, außerdem die wichtigsten Telefonnummern und einen aktuellen Medikationsplan (gibt es beim Hausarzt).