Kategorie VdK-Zeitung Verbandsleben

Bergtour mit Tiefgang und Weitsicht

Von: Sebastian Heise

Neben schönen Naturaufnahmen bietet die BR-Sendung „Gipfeltreffen“ Einblicke in das Leben von bekannten Persönlichkeiten. Nun hat Moderator Werner Schmidbauer die VdK-Landesvorsitzende Verena Bentele zu einer Bergtour eingeladen.

Schmidbauer und Bentele sitzen bei ihrem Abschlussgespräch auf einer Bank. Zwischen ihnen ist die Brotzeit.
Schmidbauer und Bentele bei ihrem Abschlussgespräch auf der Bank. © BR/Ursula Albrecht

Als der Weg schmal und uneben wird, lässt Verena Bentele, die von Geburt an blind ist, Werner Schmidbauer nach vorne gehen und hält sich mit einer Hand hinten an seinem Rucksack fest. Anhand der Bewegungen des BR-Moderators merkt die VdK-Landesvorsitzende, wohin sie treten muss. Ohne Probleme meistert Bentele auch schwierigere Passagen. Die Wanderung auf dem Sonntratensteig in der Nähe von Lenggries ist für Bentele harmlos im Vergleich zu anderen Touren, die sie schon bewältigt hat, wie  beispielsweise auf den 5895 Meter hohen Kilimandscharo.

Als Begleiter gefordert

Zum ersten Mal geht Schmidbauer für seine Sendung „Gipfeltreffen“ mit einer blinden Person auf einen Berg. Zu Beginn erklärt Bentele ihm kurz, worauf er als Begleiter achten muss. Auf dem breiten Weg am Anfang gehen Bentele und Schmidbauer zunächst nebeneinander. Verbunden sind sie mit einem Schnürsenkel, wie ihn die VdK-Landesvorsitzende auch beim Joggen verwendet.

Ein Dutzend Frauen und Männer begleiten die beiden. Alle tragen etwas: schwere Rucksäcke mit technischem Equipment, Kameras, Mikrofone oder Tongeräte. Sie sind bestens eingespielt und sind mit Freude bei der Arbeit, nicht nur wegen des perfekten Sonnentags. Bentele fühlt sich von Anfang an sichtlich wohl. Sie hat sich mit Schmidbauer bereits im Vorgespräch so gut verstanden, dass sie sich duzen. Er stellt ihr Fragen zu Kindheit und Familie, ihren sportlichen Erfolgen, zum beruflichen Werdegang, aber auch zu Tiefpunkten, sowie natürlich zu ihrem VdK-Engagement. Einige Teammitglieder laufen ein Stück voraus und filmen Bentele und Schmidbauer von oberhalb. Die anderen gehen direkt neben oder vor ihnen, wobei einer die beiden Protagonisten mit einer Steadicam filmt, einer tragbaren Fernsehkamera, die durch ein spezielles Schwebestativ verwacklungsfreie Bilder macht. Das Gespräch wird über Ansteckmikrofone per Funk aufgezeichnet. Zwei-, dreimal laufen Bentele und Schmidbauer einige Meter zurück, um einen Teil des Weges noch mal zu absolvieren. Dann macht eine Kameradrohne Luftaufnahmen.

Wanderer verfolgen die Szenerie mit Interesse. Eine Frau erzählt, dass sie jede Folge des „Gipfeltreffens“ anschaut. Der Dreh dauert so lange, dass eine Familie mit kleinen Kindern, die mit dem Team gestartet war, während des Aufstiegs wieder entgegenkommt.

Angekommen auf der Höhe, sucht Schmidbauer ein gutes Plätzchen für den Abschlussplausch. Er entscheidet sich für eine recht flache Stelle, die einen herrlichen Blick auf das Bergpanorama bietet. Aber es fehlt eine gute Sitzgelegenheit. Kurzerhand tragen vier starke Teammitglieder eine Bank, die einige Meter weiter oben steht, dorthin. Ein paar untergelegte Steine stabilisieren die Bank, und nach erfolgreicher Sitzprobe bittet Schmidbauer Bentele neben sich.

Das Team baut sich vor ihnen auf – rechts eine Kamera, links eine Kamera. Nach einem Erinnerungsfoto rücken Bentele und Schmidbauer auseinander, um Platz für die bayerische Brotzeit zu machen, die Schmidbauer aus dem Rucksack zaubert. Ein paar letzte Fragen, bevor die Kameras ausgehen.

Als alles aufgegessen ist, kommt die Bank wieder an ihren Platz. „Es war ein schöner Drehtag mit einem guten Gepräch und einem sehr netten Team“, sagt Bentele beim Abstieg und stört sich kein bisschen am Harz, das am Rucksack ihres Begleiters klebt.

Sendetermin "Gipfeltreffen"

Das BR Fernsehen will die Sendung am Pfingstmontag, 20. Mai, um 17.45 Uhr zeigen. In der ARD-Mediathek wird sie anschließend zwei Jahre abrufbar sein.