Kategorie Sozialpolitik Bundestagswahl 2025 Behinderung

VdK fordert mehr Mut für zukunftsfähige Maßnahmen

  • VdK vermisst bei Koalitionsverhandlungen Verbesserungen für pflegende Angehörige
  • Bentele: Geplante Änderungen gegen Kinderarmut reichen nicht

Bei den Koalitionsverhandlungen im Bereich „Familie, Frauen, Jugend, Senioren und Demokratie“ sieht VdK-Präsidentin Verena Bentele Handlungsbedarf:

„Es ist alarmierend, dass zurzeit rund drei Millionen Kinder in Deutschland in Armut leben oder armutsgefährdet sind. Denn wir wissen: Aus ihnen werden oftmals arme Erwachsene. Um das zu verhindern, benötigen wir eine gute gesetzliche Grundlage. Die Koalitionspartner müssen sich klar zu einer Kindergrundsicherung bekennen. Die bisher geplanten Änderungen beim Kinderzuschlag und die geplante Teilhabe-App reichen nicht aus, um Kinder vor Armut zu schützen. Der VdK fordert tatsächliche finanzielle Verbesserungen und bürokratische Entlastungen.

Luft nach oben gibt es ebenfalls bei der finanziellen Absicherung von pflegenden Angehörigen. Die Parteien wollen derzeit lediglich prüfen, ob ein Familienpflegegeld als Ausgleich für entgangenen Lohn möglich ist. Hier braucht es jedoch ein klares Bekenntnis. Pflegende Angehörige müssen endlich finanziell besser unterstützt werden, damit sie aufgrund der Pflege nicht in die Armut rutschen. 

Dass Familien mit Kindern mit Behinderung oft um die ihnen zustehenden Leistungen kämpfen müssen und die Bürokratie sehr viel Zeit schluckt, ist hinlänglich bekannt. Es ist dringend erforderlich, diese Familien zu entlasten, damit sie sich neben ihrem herausfordernden Alltag nicht zusätzlich mit mehreren Sozialleistungsträgern auseinandersetzen müssen. Hierfür fordern wir beispielsweise dauerhafte Fachkräfte in Jugendämtern als zentrale Ansprechpersonen für diese Familien. Sie sollen bei der Beantragung und Inanspruchnahme von Leistungen unterstützen. Denn viele wissen nicht, welche Leistungen ihnen zustehen.

Trotz unserer Kritikpunkte haben die Vorgespräche eine Reihe positiver Lösungsansätze ergeben, die in den Koalitionsvertrag aufgenommen werden sollten. Beispielsweise soll beim Ausbau von Kitas und Krippen die Inklusion gefördert werden. Geplant sind außerdem Verbesserungen beim Elterngeld: mehr Anreize für eine Väterbeteiligung und die Anhebung des Mindest- und Höchstbetrags.“

Pressekontakt

Das Portraitfoto zeigt Julia Frediani.

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