Kategorie VdK-Zeitung Gesundheit

Am besten null Promille

Von: Mirko Besch

Das Feierabendbier oder das Gläschen Wein am Abend – lange Zeit galten kleinere Mengen Alkohol als unbedenklich oder gar als gesundheitsförderlich. Doch diese Annahme ist inzwischen überholt. Die Wahrheit ist: Das Gegenteil ist der Fall. 

Zwei Hände heben zwei Maßkrüge mit rotem Getränk in die Höhe. Sonnenlicht strahlt durch die Gläser hindurch.
Ein Prosit der Gesundheit: Statt mit Bier sollte man besser mit Johannisbeerschorle oder Ähnlichem anstoßen. © Imago/Wolfgang Maria Weber

Alkoholkonsum gehört weltweit zu den größten Risikofaktoren für zahlreiche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ein Positionspapier zu Alkohol veröffentlicht, wonach selbst bei noch so geringem Konsum gesundheitliche Folgen nicht sicher ausgeschlossen werden können. Ein bis zwei alkoholische Getränke pro Woche ziehen bereits ein geringes, drei bis sechs ein moderates und mehr als sechs ein hohes Risiko für gesundheitliche Folgeschäden nach sich.

Auf diesen Angaben der DGE basierend hat das Robert Koch-Institut (RKI) den Alkoholkonsum in Deutschland neu bewertet. Bei einer telefonischen Befragung von mehr als 22 700 Erwachsenen gaben 21,1 Prozent von ihnen an, keinen Alkohol zu trinken. Etwas weniger als die Hälfte (46,3 Prozent) konsumiert Mengen mit geringem Risiko für Folgeschäden. Fast jeder dritte Erwachsene (32,5 Prozent) trinkt jedoch drei oder mehr alkoholische Getränke pro Woche, was bereits mit einem mittleren bis hohen Krankheitsrisiko verbunden ist. Männer (44,3 Prozent) greifen dabei häufiger in riskantem Maß zum Glas als Frauen (21,4 Prozent). Das RKI empfiehlt daher, gesundheitspolitische Maßnahmen zu ergreifen, die den Alkoholkonsum nachweislich reduzieren, zum Beispiel Werbeverbote, eine höhere Besteuerung und eine Beschränkung der Verfügbarkeit.

Erhöhte Risiken

Neben den kurzfristigen Auswirkungen von Alkohol, der Unfälle, Verletzungen und Gewalt begünstigt, ist dieser an der Entstehung vieler Krankheiten beteiligt, schädigt alle Organe und stört viele Stoffwechselprozesse. Alkoholkonsum erhöht unter anderem das Risiko für die Entstehung von Krebs-, Leber- und kardiovaskulären Erkrankungen. Deshalb rät die DGE, auf alkoholische Getränke möglichst ganz zu verzichten. 

Generell keinen Alkohol trinken sollten Kinder, Jugendliche sowie Schwangere und Stillende. Ebenso sollten Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen, die durch Alkohol ausgelöst oder verstärkt werden können, sowie Menschen, die Medikamente einnehmen, aufgrund möglicher Wechselwirkungen keine alkoholischen Getränke konsumieren.