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VdK: Angst vor Altersarmut in Bayern ist begründet

Aktuelle Studie des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft bestätigt: Kaufkraft in Bayern für Rentnerinnen und Rentner am schlechtesten

Auf dem Foto sieht man VdK-Präsidentin und Landesvorsitzende Verena Bentele.
© Susie Knoll

Zur heute vom Gesamtverband der deutsche Versicherungswirtschaft veröffentlichten Prognos-Studie zur regionalen Kaufkraft von Rentnerinnen und Rentnern erklärt Verena Bentele, Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Bayern:

„Die Studie bestätigt die Befunde des Sozialverbands VdK: In Bayern ist die Kaufkraft im Verhältnis zur Rentenhöhe für Rentnerinnen und Rentner am schlechtesten. So gehören deutschlandweit Garmisch-Patenkirchen, das Berchtesgadener Land sowie Regensburg mit jeweils 862 Euro zu den Regionen mit der geringsten Kaufkraft. Diese Ergebnisse sind ein weiterer Beleg dafür, dass die Angst vor Altersarmut in Bayern begründet ist. Umso unverständlicher ist, dass die Bayerische Staatsregierung das Problem der Altersarmut in Bayern stets herunterspielt.

Der VdK Bayern fordert von der Staatsregierung, das Problem der Altersarmut von mehreren Seiten anzupacken: Zum einen entstehen höhere Renten und damit höhere Kaufkraft im Alter durch bessere Löhne und höhere Erwerbsbeteiligung - insbesondere von Frauen. Dies muss etwa durch mehr Angebote zur Kinderbetreuung, zur Entlastung pflegender Angehöriger und durch aktive Bekämpfung von Niedriglöhnen und mehr regulärer Beschäftigung statt Minijobs in Bayern ermöglicht werden. Dazu würde ein eigenes bayerisches Tariftreuegesetz erheblich beitragen. Zum anderen müssen die Lebenshaltungskosten in Bayern durch den massiven Ausbau von mehr und auch im Alter bezahlbarem und barrierefrei nutzbarem Wohnraum gesenkt werden. Wenn die Staatsregierung nicht konkret gegensteuert, werden die Kosten und die Alterseinkommen immer weiter auseinanderklaffen und die Altersarmut in Bayern wird weiter bedrohlich zunehmen.“

Hintergrund/Zahlen:
Bayern hat die höchste Altersarmutsgefährdungsquote aller Bundesländer, gemessen am Landesmedian.
21,8 Prozent aller Menschen über 65 Jahre in Bayern waren 2022 armutsgefährdet und damit 6,8 Prozent mehr als im Durchschnitt der bayerischen Gesamtbevölkerung.
Im Bundesdurchschnitt liegt die Altersarmutsquote bei 17,5 Prozent.

Differenziert nach Männern und Frauen ergibt sich:
Männer über 65 sind in Bayern zu 18,4 Prozent armutsgefährdet, bei den Frauen sind es sogar 24,5 Prozent. Bayern hat damit die höchste Altersarmutsgefährdungsquote von Frauen im Bundesländervergleich.

(Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Gemeinsames Statistikportal)