Kategorie VdK-Zeitung Behinderung Barrierefreiheit

Die Mobilität der Zukunft

Von: Dr. Bettina Schubarth

Alle Menschen sollen Zugang zu klimafreundlicher Mobilität haben. Das ist das Ziel des bayernweiten Bündnisses aus neun Organisationen. Auf einer Pressekonferenz stellten die Bündnispartner, darunter der VdK Bayern, die Grundpositionen vor.

Auf dem Foto sieht man (von links): Merlin Jonack (Bündnissprecher), Martin Geilhufe (BUND), Dr. Christian Loos (VCD), Verena Bentele (VdK Bayern), Nicole Schley (AWO) und Bernhard Stiedl (DGB).
Pressekonferenz „Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende in Bayern“ mit (von links): Merlin Jonack (Bündnissprecher), Martin Geilhufe (BUND), Dr. Christian Loos (VCD), Verena Bentele (VdK Bayern), Nicole Schley (AWO) und Bernhard Stiedl (DGB). © Dr. Bettina Schubarth

„Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende“ heißt der Zusammenschluss von Gewerkschaften, Sozialorganisationen, Umwelt- und Verkehrsverbänden. Fünf von ihnen präsentierten das gemeinsam erarbeitete Positionspapier. Durch die große Bandbreite repräsentiert das Bündnis viele Millionen Menschen in Bayern. So kann den Forderungen größerer Nachdruck bei der Staatsregierung verliehen werden.

Alle mitnehmen

Der Klimawandel zwingt zu einer Mobilitätswende, das ist unterdessen politischer Konsens. Das Bündnis fürchtet jedoch, dass in diesem Prozess viele Menschen auf der Strecke bleiben. Faktoren wie Wohnort, finanzieller Hintergrund, Einschränkungen durch Krankheit, Behinderung oder fortgeschrittenes Alter müssten deshalb bei allen politischen Überlegungen mit einbezogen werden.

Der Vorsitzende des DGBkurz fürDeutscher Gewerkschaftsbund Bayern, Bernhard Stiedl, mahnte für das Autoproduktionsland Bayern Investitionen in den Arbeitsmarkt für eine gelingende Mobilitätswende an. Zum einen müsse die bayerische Industrie dafür noch erheblich ertüchtigt werden, zum anderen müsse dringend das Personal für einen auszubauenden Öffentlichen Personennahverkehr gefunden, ausgebildet und gehalten werden. 

Den sozialen Aspekt unterstrich Nicole Schley, Co-Landesvorsitzende der AWO Bayern: „Klimafreundlich von A nach B zu kommen, muss auch für Menschen mit geringem Einkommen und auf dem Land möglich sein.“ Derzeit belegt Bayern im Bundesländervergleich den vorletzten Platz bei der Erreichbarkeit von Bus und Bahn. Dies zwinge viele zum Fahren mit dem eigenen Auto, auch wenn zum Beispiel das fortgeschrittene Alter dagegen sprechen würde.

Barrierefrei mobil

VdK-Landesvorsitzende Verena Bentele ergänzte: „Alle Menschen haben ein Recht auf gleichberechtigte und selbstbestimmte Mobilität. Barrierefreiheit muss immer mitbedacht werden, damit insbesondere Menschen mit Behinderung und Ältere den ÖPNV nutzen können.“ Sie kritisierte die „Verschieberitis“ von Zuständigkeiten beim Ausbau der Barrierefreiheit zwischen Bund, Bayern und Kommunen. Mobilität ohne Hindernisse sei aber kein Luxus, sondern stehe für „Komfort, Übersichtlichkeit und Sicherheit“.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) will eine „Mobilitätsgarantie für alle“, so Landesvorsitzender Dr. Christian Loos. Elemente seien die Stärkung von Fahrrad- und Fußverkehr und Investitionen in die Bahninfrastruktur und -taktung. Auch Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Bayern, forderte ein Ende der „Auto- Fixiertheit“ im Freistaat.

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