Unterwegs für Menschen in Not
Vom 18. Oktober bis zum 17. November 2024 waren wieder tausende Ehrenamtliche in ganz Bayern für die VdK-Spendensammlung „Helft Wunden heilen“ (HWH) unterwegs. Wir geben Einblicke am Beispiel von vier VdK-Ortsverbänden.
Dieser engagierte Einsatz ermöglicht viele soziale Projekte des VdK Bayern, beispielsweise:
- Einzelfallhilfen für Menschen in Not in der Gemeinde in Form von Beihilfen
- Betreuung von kranken und einsamen Menschen durch das VdK-Ehrenamt vor Ort
- Inklusionsangebote für Menschen mit Behinderung zur Ermöglichung von Teilhabe
- Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung
- Begegnungsveranstaltungen für Menschen mit und ohne Behinderung, alte und junge Menschen und Familien
- Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, wie zum Beispiel bei der Dimetria-VdK gGmbH
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei allen HWH-Sammlerinnen und -Sammlern bedanken. Vielen Dank für Ihr großes Engagement! In diesem Jahr durfte ich als neue Koordinatorin der HWH-Sammlung Sammlerinnen und Sammler aus vier Ortsverbänden beim Sammeln begleiten:
Ortsverband Altenmarkt (Kreisverband Traunstein)

Die Sammeltaschen sind gepackt: Sammelliste, Sammelausweis und Personalausweis, Spendenquittungen, HWH-Flyer und Dankeskalender und noch ein paar Gummibärchen für die Kinder – alles dabei. Jetzt kann es wieder losgehen. Bereits seit 20 Jahren sind Lotte Litzinger (Vorsitzende) und Gerhard Litzinger (Schriftführer) vom Ortsverband Altenmarkt sehr erfolgreich für die HWH-Sammlung unterwegs. Noch bis vor einigen Jahren hatten sie ein großes Sammelteam mit zehn Ehrenamtlichen, aber aus verschiedenen Gründen sind sie nun nur noch zu viert.
Jedes Jahr vor Beginn der Sammlung veranstaltet das Ehepaar Litzinger ein HWH-Treffen und teilt das weitläufige Sammelgebiet zwischen den Sammlerinnen und Sammlern auf. Lotte Litzinger ist auf ihren Elektrorollstuhl angewiesen und fährt daher die Häuser in der nahe gelegenen Nachbarschaft ab. Ihr Mann nimmt mit dem E-Bike die Route zu den Außengebieten mit den Bauernhöfen und hat für die Hofhunde ein paar Leckerlis dabei. In vielen Fällen wird schon auf das Ehepaar Litzinger gewartet, und die Spenden liegen oft schon bereit. Die beiden leben bereits lange in Altenmarkt und sind in der Gemeinde bekannt.
Wie jedes Jahr veröffentlichte der Ortsverband eine Pressemitteilung über die Sammlung im örtlichen Amtsblatt – die Annonce ist kostenlos, und das Blatt wird in allen Haushalten der Gemeinde verteilt. Der Ortsverband nennt dort die Sammelnden explizit beim Namen, sodass die Menschen vor Ort wissen, wer bei ihnen klingelt.
Ortsverband Kunreuth (Kreisverband Forchheim)

Die Vorsitzende des Ortsverbands Kunreuth, Annegret Herrmann, macht sich fertig zum Sammeln in ihrem Wohnort Ermreus. Wie jedes Jahr wird sie beim gleichen Haus in ihrer Gemeinde beginnen – eine Tradition, die seit der Sammelzeit ihrer Schwiegermutter besteht. Annegret Herrmann geht bereits seit 2008 jedes Jahr für die HWH-Aktion sammeln, und auch die weiteren drei Sammlerinnen und Sammler des Ortsverbands sind schon lange dabei, so zum Beispiel die Vertreterin der Frauen, Rosemarie Kotz, die mit 82 Jahren weiterhin motiviert sammeln geht.
In fast jedes Haus wird die Ortsvorsitzende hineingebeten, und es wird über Neuigkeiten gesprochen: Was machen die Kinder? Wie ist die gesundheitliche Verfassung? HWH ist nicht nur eine Spendensammlung, sondern auch Anlass für Austausch.
Die Mitglieder des Kunreuther Ortsvorstands spenden traditionell privat für die HWH-Sammlung. So besucht Annegret Herrmann unter anderem ihre eigene Stellvertreterin Reinhilde Wöhrmann. Bei ihr gibt es neben einer Spende auch Kaffee und Kuchen (eine Auswahl aus drei verschiedenen Sorten!) und einen netten Plausch. Das Engagement vor Ort zahlt sich aus: Am Ende des ersten Sammeltags hat Annegret Herrmann bereits 200 Euro beisammen.
Ortsverband Maxvorstadt (Kreisverband München)

Auch in München läuft die HWH-Aktion. Stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbands Maxvorstadt und Landesgeschäftsführer Michael Pausder, Kassiererin und Kreisgeschäftsführerin Sina Grefe, Vertreterin der Frauen Judith Pausder, Beisitzer Luca Weissenborn und die Pudeldame Afra sind vorbereitet: Zwei Taschen voller Einwurfschreiben haben sie dabei, die sie verteilen wollen.
In München ist das Sammeln nicht einfach, denn wie in den meisten Großstädten ist das Leben im Vergleich zu ländlichen Gegenden sehr anonym. Die meisten Menschen kennen ihre Nachbarn in den großen Wohnkomplexen nicht. An den Haustüren Geld zu geben, ist nicht mehr üblich, und die Türen bleiben oft verschlossen. Das ist schade, denn die traditionelle Haustürsammlung ist natürlich gerade durch den persönlichen Kontakt zu den Menschen geprägt. Trotzdem lässt sich die Ortsvorstandschaft nicht entmutigen.
Das Einwurfschreiben kann eine Alternative bieten, wenn eine Sammlung an der Haustür im Ortsverband nicht mehr möglich ist. In dem Schreiben wird der VdK Bayern kurz vorgestellt und die HWH-Sammlung erklärt. Die Menschen können dann per Überweisung direkt an den Ortsverband spenden. Knapp zwei Stunden sind die Sammlerinnen und Sammler des Ortsverbands Maxvorstadt an diesem Tag unterwegs, dann sind alle 500 Briefe verteilt.
Ortsverband Neumarkt St. Veit (Kreisverband Mühldorf-Altötting)

Im Ortsverband Neumarkt St. Veit wird ebenfalls noch sehr aktiv gesammelt. Ein Team aus 13 Sammlerinnen und Sammlern ist im Herbst unterwegs und bittet an den Haustüren um Spenden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Rund 12.700 Euro hat der Ortsverband dieses Jahr gesammelt.
Kassiererin Annemarie Wimmer geht bereits seit 2010 für die HWH-Spendenaktion von Haus zu Haus. Vor Beginn der Sammlung holt sie die Unterlagen bei der Kreisgeschäftsstelle ab und verteilt diese bei einem Weißwurstfrühstück an die Sammelnden des Ortsverbands. Annemarie Wimmer geht unter anderem in ihrem Heimatort Niederbergkirchen sammeln, in dem sie ihr ganzes Leben verbracht hat. Durch die langjährige Sammelerfahrung weiß sie, wie viel die Nachbarn geben – meistens fünf oder zehn Euro, manchmal aber auch 20 Euro. Dieses Jahr war sogar eine Spende über 100 Euro dabei.
Die Gespräche an den Haustüren dauern unterschiedlich lang, manche nur ein paar Minuten, andere deutlich länger. Gerade bei alleinstehenden Menschen ist ihr Besuch eine willkommene Abwechslung. Die Zeit vergeht wie im Flug, schnell sind bei den Sammelrunden mehrere Stunden vorbei.
Fazit: Die Haussammlung ist ein wichtiger Beitrag gegen Einsamkeit und eine tolle Möglichkeit, den VdK Bayern und seine Arbeit vorzustellen. Auf dem Land funktioniert die HWH-Sammlung in vielen Ortsverbänden noch sehr gut, insbesondere, wenn der VdK und die ehrenamtlichen Sammlerinnen und Sammler bekannt sind. Wenn möglich, sollte die Haussammlung daher beibehalten werden. Falls das Sammeln an der Haustür keine Option mehr ist, kann das Einwurfschreiben als Alternative verwendet werden. Eine Druckvorlage ist im Ehrenamtsportal zu finden.
Sie haben auch Lust, sammeln zu gehen? Melden Sie sich gerne bei uns, oder sprechen Sie das Thema HWH in Ihrer Ortsvorstandschaft an.