VdK-Frauen für Demokratie
Mit dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte hat sich die VdK-Landesfrauenkonferenz beschäftigt. Sind damit auch Frauenrechte bedroht? Darüber diskutierten 75 ehrenamtliche VdK-Frauen, die nach Erlangen gekommen waren.
Die Vertreterin der Frauen im Landesvorstand, Beate Schießl- Sedlmeier, und die Referentin für Frauen im Ehrenamt, Inken Pollmann, hatten die Konferenz zusammen mit dem Externer Link:VdK-Ressort „Ehrenamt“ vorbereitet. Die Bezirksfrauen übernahmen vor Ort ebenfalls organisatorische Aufgaben. Die stellvertretende Landesvorsitzende Antje Dietrich begrüßte in Vertretung der leider verhinderten Beate Schießl-Sedlmeier die Frauen und übergab danach das Wort an VdK-Landesgeschäftsführer Michael Pausder.
„Die VdK-Frauen sind seit der Gründung des Verbands eine starke und solidarische Gemeinschaft. Der Einsatz für eine geschlechtergerechte Gesellschaft gehört zu unseren Grundsätzen, die durch das VdK-Ehrenamt gelebt wird“, sagte dieser und ermutigte die Frauen, weiterhin so engagiert zu bleiben. In Bayern ist der VdK eine der größten Frauenorganisationen. Etwa 417 000 Frauen sind Mitglied. Der VdK spielt also auch eine wichtige frauenpolitische Rolle.
VdK-Landesvorsitzende Verena Bentele war digital für ein Grußwort zugeschaltet. Sie ließ die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland Revue passieren. Sie warnte vor dem Erstarken rechtsextremer Kräfte, da in deren Fahrwasser Errungenschaften der Gleichberechtigung in Gefahr sind: „Mit dem Sturmtief von Rechtsextremismus und Rechtspopulismus droht ein Riesenangriff auf Frauenrechte.“ Propagierte rückwärts gewandte Vorstellungen gingen beispielsweise dahin, dass Frauen ihr Leben völlig in den Dienst einer nationalistischen Bevölkerungspolitik stellen sollen.
Im anschließenden Vortrag einer Referentin der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München wurde die antifeministische Grundhaltung rechtsextremer Gruppen wie der „Identitären Bewegung“ erläutert. Das männliche Ideal dort ist soldatisch und beherrschend, an der angeblich „natürlichen Ordnung der Geschlechter“ soll nicht gerüttelt werden. Andere sexuelle Identitäten und Familienformen werden bekämpft, das traditionelle Frauenbild gefördert. Bis hin zu offenen Überlegungen, dass junge, in deren Augen „geeignete“ Frauen, Eizellen für viele „gute Kinder“ abgeben sollen.
Dass eine solche Weltsicht bei immer mehr Menschen verfängt, könnte an dem Wunsch nach mehr Klarheit in einer unübersichtlichen Welt liegen, vermutete die Referentin. Geschlechterpolitische Fragen seien jedenfalls zentral für die Ideologie rechtsextremer Gruppierungen, warnte sie.
In einem anschließenden Workshop diskutierten die VdK-Frauen lebhaft über die im Vortrag enthaltenen Informationen. Erfahrungen wurden ausgetauscht, aber auch Ängste und Unsicherheiten wegen der aktuellen politischen Lage fanden ihren Raum.
VdK-Ehrenamtliche werden immer wieder mit rechtsextremen Positionen konfrontiert. Stellvertretender Landesgeschäftsführer Marian Indlekofer gab in seinem Vortrag Tipps für die Ehrenamtspraxis für den Umgang mit Demokratiefeindlichkeit. Er sicherte den Frauen die uneingeschränkte Unterstützung des VdK-Landesverbands bei möglichen Konflikten vor Ort zu.
Anschließend wurde eine Resolution verabschiedet. Schließlich erläuterten Ressortleiterin Stefanie Franz und Inken Pollmann noch weitere Unterstützungsmöglichkeiten durch das VdK-Ressort „Ehrenamt“.
Resolution
Die VdK-Landesfrauenkonferenz hat die Resolution Externer Link:„Frauenrechte stärken – VdK-Frauen für die Demokratie“ als Diskussionsgrundlage verabschiedet.