Kategorie Veranstaltung VdK-Zeitung Pflege

VdK stellt Nächstenpflege in den Mittelpunkt

Von: Petra J. Huschke

Großes Team aus Ehren- und Hauptamtlichen präsentiert den Sozialverband auf der Nürnberger Messe inviva

Tauschten sich bei einer interessanten Podiumsdiskussion auf der Aktionsbühne der inviva aus (von links): Oliver Henßler, Leiter der Pflegeberatung beim Medizinischen Dienst (MD) in Bayern, Mittelfrankens VdK-Bezirksgeschäftsführerin Christiane Straub, Moderatorin Gabriele Penzkofer-Röhrl und Nürnbergs Sozialreferentin Elisabeth Ries.
Tauschten sich bei einer interessanten Podiumsdiskussion auf der Aktionsbühne der inviva aus (von links): Oliver Henßler, Leiter der Pflegeberatung beim Medizinischen Dienst (MD) in Bayern, Mittelfrankens VdK-Bezirksgeschäftsführerin Christiane Straub, Moderatorin Gabriele Penzkofer-Röhrl und Nürnbergs Sozialreferentin Elisabeth Ries. © VdK Bayern/Petra J. Huschke

Die Aktivmesse inviva ergänzt seit Jahren das vielfältige Programm der Nürnberger Freizeitmesse. Der Sozialverband VdK Bayern war erneut mit einem Infostand und bei einer Podiumsdiskussion vertreten. Von Mittwoch bis Freitag gab es für VdK-Mitglieder kostenlosen Eintritt. 4188 Personen nutzten dieses Angebot des Sozialverbands.

Mit einem großen Team aus Ehren- und Hauptamtlichen aus ganz Mittelfranken war der VdK-Stand an den Messetagen ein Publikumsmagnet. Fragen zu allen möglichen sozialrechtlichen Themen konnten dort besprochen werden. 

Bei Bedarf wurden Interessierte auch an die entsprechenden VdK-Kreisgeschäftsstellen für eine persönliche Beratung verwiesen. Der Schwerpunkt der Fragen lag in den Bereichen Schwerbehinderung, Renteneintritt und Pflege. Hier ging es oft um die hohen Kosten für stationäre Pflegeplätze und die fehlenden Unterstützungsmöglichkeiten in Form von Kurzzeit- oder Tagespflegeplätzen.

Viele Besucherinnen und Besucher informierten sich an allen fünf Messetagen am VdK-Stand.
Viele Besucherinnen und Besucher informierten sich an allen fünf Messetagen am VdK-Stand. © VdK Bayern/Petra J. Huschke

Wer speziell rund um das Thema Pflege informiert werden wollte, war bei einer Podiumsdiskussion mit VdK-Beteiligung genau richtig: „Wer kann sich Pflege noch leisten?“, hieß es bei einer Gesprächsrunde auf der Aktionsbühne in Halle 9. Die beiden Expertinnen und ein Experte gingen auf verschiedene Aspekte ein. 

Oliver Henßler, Leiter der Pflegeberatung beim Medizinischen Dienst (MDkurz fürMedizinischer Dienst) in Bayern, empfahl, sich erst beraten zu lassen und dann einen Antrag zur Pflegebegutachtung zu stellen, um Leistungen der Pflegeversicherung zu erhalten. Er selbst weiß aus Erfahrung: „Menschen, die Hilfe brauchen, stehen vor dem Problem, das Leben neu zu organisieren. Die Betroffenen haben keine Ahnung, was sie nun alles der Reihe nach machen müssen.“ Der Pflegeservice des MDkurz fürMedizinischer Dienst Bayern vermittle Menschen an die Pflegestützpunkte und gebe eine erste Orientierung. „Unser Ziel ist es, dass jeder ein gutes und gerechtes Gutachten bekommt“, sagte Henßler.

Nürnbergs Sozialreferentin Elisabeth Ries sprach über dezentrale Angebote mit Seniorennetzwerken in 20 Stadtgebieten. Sie nannte speziell das Nürnberger Modellprojekt „Pause von Zuhause“. Ries: „Wir versuchen immer wieder, praktische und hilfreiche Angebote zu entwickeln.“

Besucherinnen und Besucher kamen an den Messestand des VdK Bayern.

Termine und Veranstaltungen im Landesverband

Ob sozialpolitische Fachveranstaltungen, Messen, Online-Vorträge oder Veranstaltungen in unseren Kreis- und Ortsverbänden: Beim VdK ist immer was los.

Kreative Lösungen

Moderatorin Gabriele Penzkofer-Röhrl regte eine Diskussion um die Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige an, die schon sehr lange in der Politik Thema ist. „Wir finden das essenziell“, sagte VdK-Bezirksgeschäftsführerin Christiane Straub. Auf die Feststellung der Moderatorin, dass die Pflegekosten explodieren, sagte Straub: „Es braucht eine Entbürokratisierung. Wir werden um eine grundsätzliche Pflegereform nicht umhinkommen, damit Menschen keine Angst haben müssen, in stationäre Pflege zu kommen.“ 

Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich laut Prognosen in Bayern in den nächsten 20 Jahren verdoppeln. Da brauche es eine generelle Strukturreform, kreative Lösungen, mehr Personal und mehr Geld im System. Darüber waren sich die Gesprächsteilnehmenden einig. Gerade in der Pflege sei der Veränderungsbedarf sehr groß.