VdK-Mitglied erhält dank VdK Schwerbehindertenstatus
Seit 44 Jahren arbeitet Elisabeth Lang mit Kindern. Dass sie trotz extremer Rückenprobleme heute noch ihr Wissen in ihrem Beruf weitergeben kann, verdankt sie ihrem jetzigen Arbeitgeber und dem VdK.
Mit Rückenbeschwerden hatte das VdK-Mitglied schon seit Jahrzehnten zu kämpfen, doch irgendwann ging es nicht mehr. Elisabeth Lang musste sich im Juli 2023 notgedrungen operieren lassen. Die Ärzte attestierten auch nach der Reha eine fragile Wirbelsäule.
Klageverfahren
Die heute 63-Jährige suchte sich Rat beim VdK-Kreisverband Kitzingen. Dort wurde zunächst ein Antragsverfahren durchgeführt. Das Ziel war ein Grad der Behinderung von 50, was einer Schwerbehinderung entspricht, doch es gab nur GdBkurz fürGrad der Behinderung 30. Nach einem Widerspruchsverfahren war das Ergebnis beim Versorgungsamt ein GdBkurz fürGrad der Behinderung von 40. „Wir haben unserem Mitglied natürlich immer Mut zugesprochen“, erzählt Sachbearbeiterin Brigitte Fersch. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Amelie Krißmer, die mittlerweile umzugsbedingt beim VdK in Bamberg arbeitet, versuchten sie weiterhin, das Optimum für das VdK-Mitglied aus Marktsteft herauszuholen. Man entschloss sich zu einem Klageverfahren über den VdK-Bezirk Unterfranken. Und dann kam endlich die Nachricht, dass Elisabeth Lang ein GdBkurz fürGrad der Behinderung von 50 zusteht. Dieser Grad der Schwerbehinderung ist nun unbefristet.
„Es war schon ein Kampf, aber letztlich erfolgreich“, freut sich Sachbearbeiterin Brigitte Fersch. „Wir hatten lange Gespräche darüber, wie es beruflich weitergehen kann“, erzählt sie. „Und auch über Homeoffice-Möglichkeiten habe ich nachgedacht.“ Mittlerweile steht Elisabeth Lang wieder mitten im Berufsleben und ist stolz darauf, nach Operation und Reha-Maßnahmen „keinen einzigen Tag arbeitslos gewesen zu sein“.
Ihr Arbeitgeber, das Evangelische Dekanat Kitzingen, bei dem sie seit fünf Jahren als Inklusionsfachkraft angestellt ist, hat ihr Job-Profil speziell auf ihre Erkrankung zugeschnitten. So kann sie weiterhin 15 Kindergärten, die im Verbund des Dekanats sind, betreuen. Dort macht sie im Homeoffice Inklusionsberatung und unterstützt ihre Kolleginnen und Kollegen bei der Antragstellung. Ihr Wissen, das sie sich über die vielen Jahre angeeignet hat, geht nicht verloren. „Nur am Anfang des Kindergartenjahres gehe ich mit Korsett in die Büros der 15 Einrichtungen“, erklärt Elisabeth Lang. Mit Kindern kann sie keinen Kontakt mehr haben. „Die Ärzte rieten mir dringend, gut aufzupassen“, erklärt sie „Ich darf mich nicht anrempeln lassen.“
Die jetzige Lösung ist für die 63-Jährige perfekt. Sie kann zwar nicht mehr „am Kind“ arbeiten, aber so manche Probleme über die Büroarbeit lösen. „Das Gefühl, dass man noch wertvoll ist, noch gebraucht wird, dass man nicht auf staatliche Leistungen angewiesen ist – dafür bin ich meinem Arbeitgeber unendlich dankbar“, sagt sie. „Vom Herzen her wusste ich, dass er zu mir hält.“
Schöne Erinnerungen
Um zu veranschaulichen, wie gerne sie nach wie vor ihre Arbeit macht, gibt die 63-Jährige Einblicke in ihre Berufsanfänge. Für sie war immer klar, einen Sozialberuf auszuüben. Im Alter von 18 Jahren machte sie fünf Jahre lang eine Erzieher-Ausbildung. Mehrere tausend Kinder hat sie im Laufe der Jahre begleitet, manche waren schwierig zu erziehen, hatten Auffälligkeiten. Oft lagen die Ursachen dann im familiären Hintergrund. Andere hatten unterschiedliche Behinderungen. „Das Ziel war immer, dass die Kinder eine schöne Zeit haben und gerne daran zurückdenken.“
Über den VdK sagt Elisabeth Lang: „Egal, bei wem ich angerufen habe – es sind alle nett, alle kompetent und hilfsbereit. Es ist wirklich ein Rundum-Sorglos-Paket. Ich habe es so empfunden.“ Ihren Schwerbehindertenstatus zu bekommen, hat rund sechs Monate gedauert. Der GdBkurz fürGrad der Behinderung von 50 war letzlich auch für die Gespräche mit dem Arbeitgeber von Vorteil, um gesundheitliche Probleme aufzuzeigen.